ALLGEMEINES
GENERELLER HINWEIS: SEIT DEM FRÜHSOMMER 2024 IST DIESES WEGSTÜCK WIEDER FREI BEGEHBAR UND MIT ETLICHEN NEUEN HINWEISTAFELN VERSEHEN!
Das 5 km lange Teilstück führt kurz vor dem Kaiser – Jagdstandbild in Bad Ischl etwa parallel zur Traun bzw. deren Seitenarmen in Richtung Lauffen. Vorbei an der PKS-Villa und der berühmten Blumenthal-Villa wird der uralte Wallfahrtsort Lauffen erreicht. Hier laden die Kirche „Maria im Schatten“, der Fußgängerübergang über die Stromschnellen der Traun, die alte Anzenaumühle oder die Schießstätte zur Besichtigung ein. Oder wie wäre es mit einem Abstecher zum sagenumwobenen Höllenloch? Lauffen hat auch eine ÖBB-Haltestelle und eine Postbusverbindung.
Weiter geht’s immer in Sichtweite der Traun durch Buchenwälder und breiten Wiesenhainen bis zur Siedlung Weissenbach, welche bereits zur Gemeinde Bad Goisern gehört.
Der Soleweg ist naturbelassen, nur im Lauffen und ein kleines Stück in Weissenbach sind Soleweg und Straße identisch.
Bild 1: Die Katrin ist der Hausberg von Bad Ischl, auf welchen eine Seilbahn führt. Am Bergfuß verläuft der Soleweg.
Bild 2: Im unteren Teil der Katrin befindet sich die Ruine Wildenstein, von welcher man nach Bad Ischl sieht.
Bild 3: Die Burg ist vor langer Zeit abgebrannt. Gegenwärtig sind nur mehr Mauerreste vorhanden.
Ausgangspunkt dieser 1. Etappe vom Soleleitungsweg ist das Kaiser-Jagdstandbild in der Ortschaft Kaltenbach. Gegenüber dem Denkmal besteht eine kleinräumige Parkmöglichkeit. Ansonsten bietet sich am besten der gebührenpflichtige Parkplatz bei der Katrin-Seilbahn an, welcher auch mit dem Ischler Stadtbus erreichbar ist. Die zusätzliche Weglänge über die Skisprungarena bis zum Denkmal beträgt 350 m.
Fußgeher aus Bad Ischl folgen am besten den Weg entlang der Traun auf der orographisch rechten Seite (Esplanade, Sisipark). Der Weg zum Kaiser-Jagdstandbild ist beschildert. Kurz vor der Skisprungarena (Tafel: Bad Goisern – Hallstatt 9 bzw. Engleithenrunde 10) führt ein kurzer Fußweg direkt zum bezeichneten Soleleitungsweg. Die Entfernung vom Cafe Zauner (Esplanade) bis zum Ausgangspunkt beträgt 1.9 km.
Die fallweise vorhandenen blauen Würfel am Wegrand zeigen alle 500 m die Entfernung zum Hallstätter Salzberg an.
Bild 1: Das Kaiserjagddenkmal aus dem Jahre 1910 in Bad Ischl-Kaltenbach ist der Ausgangspunkt vom Soleweg.
Bild 2: In Sichtweite vom Soleweg befindet sich die PKS-Villa, der ehemalige Wohnsitz vom Visionär Viktor Schauberger.
Bild 3: Die berühmte Blumenthalvilla kurz vor Lauffen. Hier entstand die Operette "Im weissen Rössl."
ERINNERUNGSSÄULE „FRANZ KARL PROMENADE“.
Siehe „Erzherzog Franz Carl„
Am Beginn des Soleleitungsweges steht eine Steinsäule mit der Aufschrift „Franz Carl Promenade“ und „1868“. Der anfangs geradlinig, mit seitlicher Begrenzungsmauer versehene Soleweg führt durch Buchenwald in östliche Richtung. Mehrere Hinweistafeln weisen darauf hin, dass ein Begehen auf eigene Gefahr erfolgt, Steinschlaggefahr besteht und der Weg bei starken Regen gesperrt ist.
nach 200 m:
KAISER – JAGDSTANDBILD.
Siehe „Kaiser Franz Josef und Kaiserin Elisabeth (Sisi) „
Dieses großartige Monument zeigt den Kaiser Franz Josef I. mit einem erlegten Hirsch auf einen Felsen und wurde im August 1910 mit Beisein des Monarchen und viel Prominenz und Beteiligung des Volkes eröffnet.
Nach weiteren 120 m gibt es einen weiteren Abgang zum Kaiser-Jagdstandbild und Engleithenstraße (Bad Ischl -Lauffen) bzw. zu den Nebenarm der Traun. (Bad Ischl -Lauffen).
Der leicht gewundene Weg führt zu einen
nach 200 m:
GELÄNDER AUF DER LINKEN SEITE
Siehe „Die Traun“.
5 m unterhalb des Weges verläuft die Engleithenstraße und daneben ein Seitenarm der Traun.
Bei insgesamt 500 m Weglänge beginnt auf der rechten Seite eine 30 m lange Wandflucht mit Felsüberhängen.
Der weitere Weg ist eben, teilweise mit Geländer versehen und führt durch 90 % Buchenwald. An einer Stelle ist in der rechten Felswand eine kleine Grotte sichtbar, in welcher die Hl. Familie dargestellt wird.
nach 550 m:
ABGANG ZUR ENGLEITENSTRASSE
Hier ist ein Zugang zur PKS-Villa vorhanden.
Flach und gewunden verläuft der Soleweg oberhalb der Straße, vorbei an einer ehemaligen Solewärmestube und weiter bis zu einer linksseitigen
nach 590 m:
RUHEBANK
Siehe „Adalbert Stifter“
In der Kurve sieht man eine Wiese mit Pferdekoppeln.
Der berühmte Schriftsteller Adalbert Stifter hat dieses Gebiet in seiner Erzählung „Der Waldsteig“ eingebaut.
Gleich darauf zweigt ein Weg ab zur
PSK-VILLA
Siehe „Viktor Schauberger“
Walter Schauberger, der Sohn des berühmten Wasserforscher und Visionärs Viktor Schauberger, kauften 1946 die ehemalige Rothsteinvilla.
Der heutige Besitzer ist der Sohn Jörg von Walter Schauberger. Im Gebäude sind zahlreiche Versuchsgeräte aufbewahrt und es gibt die Möglichkeit zur Besichtigung. Laufend werden auch wissenschaftliche Vorträge abgehalten.
Zwischen Engleithenstraße und Soleweg steht die liebliche „Dreifaltigkeitskapelle.“ auf einen sogenannten „Glücksplatz“.
nach 200 m:
ABZEIGUNG ZUR RUINE WILDENSTEIN
Siehe „Ruine Wildenstein“
Die älteste Burg vom Inneren Salzkammergut stammt ursprünglich aus dem 13. Jahrhundert und ist später abgebrannt. Die sagenumwobene Ruine ist von hier aus nach 2.1 km Weglänge erreichbar und bietet einen umfassenden Blick auf Bad Ischl und Umgebung.
nach 260 m:
BLUMENTHAL – VILLA
Siehe „Villa Blumenthal“
Hier steht das erste Fertigteilhaus in Österreich. Dieses wurde 1893 bei der Weltausstellung in Chicago gezeigt. Ursprung der Operette „Zum Weißen Rössl“.
Der Soleweg verläuft nach 80 m bis 240 m parallel mit der Engleithenstraße und dann sind Soleweg und Straße ein kurzes Stück identisch.
Blauer Würfel: 17.0 km Entfernung bis zum Hallstätter Salzberg
Links und rechts
beginnen die ersten Häuser von Lauffen. In Sichtweite sind Bahngeleise und Traun. Es geht leicht bergab bis zu einer
Bild 1: Am halben Weg zwischen Bad Ischl und Lauffen gibt es eine Abzweigung zur Ruine Wildenstein.
Bild 2: Die Wallfahrtskirche "Maria im Schatten" in Lauffen mit dem berühmten Gnadenbild beim Hochaltar.
nach 570 m:
QUELLE MIT BESONDEREN EIGENSCHAFTEN
Das Quellwasser tritt direkt rechts neben dem Weg zutage und fließt durch ein Rohr etwas tiefer zum Bereich der Engleithenstraße. Dieses Wasser wird von der umgebenden Bevölkerung sehr geschätzt und auch Heilkräfte zugesprochen. Gegenüber vom Wasserrohr bzw. auf der anderen Straßenseite steht das
EHEMALIGES DACHSTEINHÄUSL
Siehe „Alpenforscher Friedrich Simony“
Fast gegenüber einer Quelle mit sehr gutem Wasser konnte man bis 2020 an der Straßenseite des Hauses eine schöne Nachbildung des Dachsteinmassivs mit Gletschern, Simonyhütte und Dachsteinkapelle bewundern. Dieses Kunstwerk wurde ursprünglich von den berühmten Alpinisten, dem Zwillingspaar Anton und Felix Steinmaier errichtet. Mittlerweile wurde es abgetragen und in der Ortschaft Perneck neu aufgebaut.
Der Soleweg verläuft nun wieder eigenständig rechts neben der Straße und führt dann nach 120 m weiter mit der Engleithenstraße zusammen. Nochmals folgt ein kleines Stück auf der gewundenen Straße. Links führt eine Seitenstraße zu einer Siedlung. Auf der linken Straßenseite sieht man einen
nach 370 m:
BILDSTOCK
Möglicherweise war es ein alter Grenzstein mit dem Gemälde von der hl. Maria und der Aufschrift „Mutter Gottes bitte für uns“.
Nochmals folgt ein kleines Stück auf der Straße und dann sieht man erstmals die Wallfahrtskirche von Lauffen. Die Straße geht nun bergab bis zum
nach 150 m:
MARKT LAUFFEN
Siehe „Markt Lauffen“
Kurz vor der ÖBB-Haltestelle bzw. der Brücke über die Traun zweigt der eigenständige Soleleitungsweg auf der rechten Seite ab. Auf den schmalen, aber ebenen Soleweg bietet sich ein schöner Blick auf die Kirche, den Fluss und den eigenwilligen Häusern. Links und rechts des Weges sieht man blumengeschmückte Häuser sowie Gärten mit teilweise alten Obstbäumen.
Man könnte als Alternative nun über die Traunbrücke gehen, den Ort und die 350 m entfernte Kirche besichtigen und über den Windensteg wieder den Soleweg erreichen.
Auf einen schönen ebenen Soleweg oberhalb von Lauffen erreicht man
nach 200 m:
AUSSICHTSPUNKT ZUR KIRCHE
Siehe „Maria im Schatten“
Eine Ruhebank fast gegenüber der Wallfahrtskirche „Maria im Schatten“ ladet zu einer besinnlichen Rast ein. Man kann sich an der Häuserkulisse entlang der Traun kaum sattsehen. Das Rauschen des hier wilden Flusses ist deutlich zu hören.
Der Soleweg verläuft weiterhin fast eben und geradlinig oberhalb der Traun bzw. der Schießstättenstraße. Man erreicht man das
nach 260 m:
ORTSENDE VON LAUFFEN
Siehe „Scheibenschützen“
Soleweg und Straße vereinen sich auf ein kurzes Stück. Schöner Rückblick auf Kirche, Brücken, ehemaliger Pension Wildenstein, Bahntrasse und der „wilden Traun“. Man könnte über den Windensteg auf die andere Flussseite wechseln.
Nach einem kurzen Straßenstück erreicht man eine
Lauffen ist der älteste Markt vom Salzkammergut. Der Ort hat nach dem Einstellen vom Salztransport auf der Traun seine ehemals große wirtschaftliche Bedeutung verloren. Doch es gibt noch immer viele Sehenswürdigkeiten wie die Kirche "Maria im Schatten", Denkmäler und Marterln, die Schießstätte oder das sagenumwobene Höllenloch.
Der Salzkammergut-Soleweg ist auf der rechten Bildseite zu sehen. Im Hintergrund sieht man die Kalmberge.
nach 100 m:
WEGKREUZUNG
Auf der rechten Seite führt ein 150 m langer Weg mit einem Höhenunterschied von + 29 m steil bergauf zur Schießstätte von Lauffen. In dieser besonderen Schießanlage wird leicht aufwärts geschossen, wobei die Zielstände zwischen 108 und 125 m entfernt sind. Diese historische Schießstätte für Scheibenschützen zeigt im Schützenhaus an der Außenfront interessante Bilder wie beispielweise die Uniformen aus der Besetzung durch Napoleon.
Hier beginnt auch der Aufstieg zur Katrinalm und dem Hainzen.
Der Soleweg verläuft geradeaus und anfangs knapp am Schienenstrang entlang. Es folgt ein Waldstück und eine
nach 440 m:
INFO-TAFEL „PLÄTTEN, ZILLEN UND DIE SALZSCHIFFAHRT“
Siehe „Die Salzschiffe“
Der Soleweg verläuft in sanften Kurven weitgehend eben durch Buchenwald. Im Blickfeld tauchen nun erstmals die Kalmberge auf.
Blauer Würfel: 15.5 km Entfernung bis zum Hallstätter Salzberg
Die Traun kommt wieder mehr in den Vordergrund. Nun kommt man in ein freies, abgestuftes Wiesengelände. Der Soleweg verläuft entlang der Geländekante bis zur
nach 250 m:
ALTE EICHE
Siehe „Botanik“
Diese riesige und schöne alte Eiche am Wegrand wird wegen des biblischen Alters als „Großvater“ bezeichnet.
Ein kurzes Stück weiter kommt vorbei man an einer
INFO-SÄULE: „GOISERER HANDWERK UND SCHUHE
Siehe „Die Goiserer Schuhe“
Schöner Rückblick über den Talboden zum Kalvarienberg in Lauffen und dem Katergebirge. Es folgt kurz darauf eine
nach 210 m:
BRÜCKE
Der Soleweg nähert sich nun wieder der Traun und das Tal wird enger. Am jenseitigen Flussufer tauchen die ersten Häuser der Ortschaft Anzenau auf. Es folgt die
nach 240 m:
WEGKREUZUNG IN WEISSENBACH
Der Ortsteil gehört zur Gemeinde Bad Goisern. Hier stehen einige ältere Häuser und ein alter Grenzstein.
Die Hinweisschilder geben kurz zuvor die Entfernungen nach Bad Goisern (3.5 km), nach Hallstatt (14.5 km), Bad Ischl (6.5 km) und Ebensee (24 km) an.
Es folgt nun ein kurzes Straßenstück zwischen Häuser hindurch und einem Industriegelände und kommt zur zentralen
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Blauer Würfel: 14.0 km Entfernung bis zum Hallstätter Salzberg
nach 260 m:
WEISSENBACHBRÜCKE
Siehe „Chorinskyklause“
Der Weißenbach ist ein relativ breiter Bach, welcher kurz darauf in die Traun mündet. Auf diesen rasch fließenden Wildbach wurde früher die Holztrift durchgeführt. Hier zweigen verschiedene Straßen ab, welche zu umliegenden Gehöften und auch Almen und Gipfel führen.
Von der Brücke geht es vorbei am schönen Gastgarten des Wirtshauses „Weissenbachwirt“ zum Waldrand. Eine Straße führt nordwärts nach rund 300 m über die Traunbrücke zur vielbefahrenen B145. Auch die ÖBB-Bahnhaltestelle „Goisern-Jodschwefelbad“ ist in der Nähe. In der anderen Richtung beginnt nach dem letzten Haus (Pension „Chorinskyklause“) die Forststraße, welche in zwei Varianten zur Chorinskyklause führt.
Nach Überquerung des Platzes nach der Brücke erreicht man nach 70 m am Waldrand die Fortsetzung des Soleweges. Dieser Teil des Soleweges ist identisch mit den Karl Pilz Rundweg.
Hier endet die Etappe 1.
Bild 1: Die uralte Eiche "Großvater" am Soleweg zwischen Lauffen und Bad Goisern-Weissenbach.
Bild 2: Am Soleweg entlang informieren etliche Säulen mit Hinweisschildern über Geschichte und Brauchtum.
Bild 3: Bei einer dieser Schautafeln wird der Wanderer über die Erzeugung der Goiserer Schuhe informiert.
Bild 4: Die Brücke führt über den Weissenbach. Bei dieser Kreuzung kann man zur Chorinskyklause abzweigen.
* * * D E T A I L I N F O R M A T I ON E N * * *
„Erzherzog Franz Carl“
Der dritte Sohn von Kaiser Franz II./I. war Erzherzog Franz Karl, ist im Jahre 1802 geboren und hätte eigentlich der Nachfolger von Kaiser Ferdinand I. werden sollen, als dieser 1848 nach 13-jähriger Regierungszeit abdankte. Er verzichtete aber auf den Thron zugunsten seines dritten, damals 18-jährigen Sohnes Franz Josef. Der Erzherzog hielt sich gerne in Bad Ischl auf. Nachdem seine Frau verstorben war, kam er auch alleine in den Kurort. Er ging gerne auf die Jagd und war ein besonderer Förderer des örtlichen Theaters. Bei der Ischler Bevölkerung war er wegen seiner großzügigen Art sehr beliebt. Er starb als 76-jähriger in Wien und ist nach der Habsburger Tradition in mehreren Kirchen in Wien begraben.
„Kaiser Franz Josef und Kaiserin Elisabeth (Sisi)“
Über dieses Kaiserehepaar gibt es ungezählte Bücher und Anekdoten, sodass hier nur das Wesentliche angeführt ist. Der damals 18-jährige erste Sohn von Erzherzog Franz Carl wurde im Revolutionsjahr 1848 der Kaiser von Österreich, nachdem die eigentlichen Erbberechtigten zugunsten von Franz Josef auf den Thron verzichtet haben. Fünf Jahre später lernte er aus der entfernten bayrischen Verwandtschaft seine zukünftige Frau kennen. Die Verlobung mit der 15-jährigen Elisabeth (Sisi) erfolgte 1853 in Bad Ischl, im heutigen Stadtmuseum. Die Filme über Sisi von ihrer Heirat, Hochzeit und der „bösen“ Schwiegermutter sind hinlänglich bekannt. Die sportliche Kaiserin war bekannt für ihren Bewegungsdrang und machte viele Wanderungen in der Umgebung des Salzkammergutes und teilweise auch anstrengende Touren im Hochgebirge. Dazwischen absolvierte sie lange Schiffsreisen zu verschiedenen Inseln und hielt sich auch gerne in Ungarn auf, wo sie heute noch großes Ansehen genießt. Kaiserin Elisabeth wurde 1995 am Genfersee ermordet.
Kaiser Franz Josef regierte von 1848 bis zu seinem Tode 1916 insgesamt 86 Jahre. Die Sommerzeit verbrachte er fast ausnahmslos in Bad Ischl. Von seinen 86 Lebensjahren verbrachte er 83 Sommer in Bad Ischl. Seine besondere Leidenschaft galt der Jagd in den umliegenden Bergen des Salzkammergutes. In dieser Zeitspanne kamen etliche gekrönte Häupter und in deren Gefolge viele Adelige nach Bad Ischl. Viele bedeutende Künstler, Komponisten und Musiker folgten. Der Monarch selbst lebte bescheiden in der heutigen Kaiservilla. Er schlief nur auf einem einfachen Militärbett. In Bad Ischl unterschrieb er 1914 das Manifest "An meine Völker", welches dann zum 1. Weltkrieg führte. Der Kaiser verstarb 1916 in Wien. In Bad Ischl ist der Kaiser noch überall gegenwärtig und wird vom Tourismus entsprechend vermarktet.
"Die Traun"
Ein „Fluss wie ein Kristall“, so heißt der Universum-Film von Erich Pröll, wobei der Verfasser auch als wissenschaftlicher Berater mitwirkte. Treffender kam man die Traun nicht bezeichnen. Dieser insgesamt 153 km langer Nebenfluss der Donau entwässert zum größten Teil das Salzkammergut. Der Höhenunterschied beträgt dabei bis zur Mündung 689 m. Der Ursprung befindet sich im Toten Gebirge im Bundesland Steiermark. Es sind eigentlich drei verschiedene Wildbäche mit unterschiedlichen Namen, welche sich in Bad Aussee zur Koppentraun vereinen und durch die imposante Koppenschlucht bei Obertraun in den Hallstättersee münden.
Erst am Nordende vom Hallstättersee heißt der Fluss endgültig Traun, wobei der Name vom keltischen Wort druna abgeleitet wird, was so viel heißt wie „die Laufende“. Der fischreiche und meist klare Fluss durchfließt das Goiserer- und das Ischlerbecken und mündet dann bei Ebensee in den Traunsee. Am Seeausfluss am Nordende bei Gmunden wird die Traun breiter und es geht weiter über Stadl Paura, dem berühmten Traunfall, Lambach und Wels bis in die Nähe von Linz. Der Fluss hatte als Transportmittel schon in der Römerzeit und vor allem vom Mittelalter bis zum Ende des 19. Jahrhundert eine große Bedeutung. Heute wird das kristallklare Wasser mehrfach zur Stromerzeugung genutzt und hat vor allem für den Freizeitsport an Bedeutung gewonnen.
"Adalbert Stifter"
Adalbert Stifter wurde 1805 im Böhmerwald geboren, besuchte das Gymnasium in Kremsmünster und studierte Jura in Wien. Später wurde er Inspektor der oberösterreichischen Volksschulen und kam dadurch auch mit dem Salzkammergut öfters in Berührung. Seine persönliche Leidenschaft war das Dichten und auch die Malerei. Eines seiner Werke mit dem Titel „Der Waldsteig“, erschienen 1844, hat direkten Bezug auf die Engleithen bei Lauffen, wo auch der Soleweg durchläuft. Eines seiner berührenden und mehrfach verfilmten Werke war „Bergkristall“. In dieser Erzählung mit dem ursprünglichen Titel „Am Heiligen Abend“, erstmals erschienen 1845, verirrten sich zwei Kinder im winterlichen Hochgebirge und werden auf wundersame Weise gerettet. Der Hintergrund dieser Erzählung war vermutlich ein Erlebnis, welches Stifter mit seinem Freund, dem berühmten Dachsteinforscher Friedrich Simony anlässlich eines Aufenthaltes in Hallstatt hatte. Adalbert Stifter starb 1868.
"Viktor Schauberger"
Viktor Schauberger entstammt einer kinderreichen Familie aus dem Raum Holzschlag am Plöckenstein und wurde 1885 geboren. Nach der Matura legte er das Examen als Förster ab. In dieser und ähnlicher Funktionen kam er durch Beobachtungen in der Natur zu besonderen Kenntnissen vor allem im Bereich der Wasseraufbereitung und Verwirbelung. Durch Beobachtung von Bachforellen, welche sich scheinbar mühelos im fließenden Wasser halten können, sollten Grundlage für seine künftigen Forschungen werden.
Mit seinem Prinzip der Strömungstheorie und alternativen Energiegewinnung war er maßgeblich beteiligt an Bau von großen Holzschwemmanlagen in ganz Österreich und im Ausland. Während des 2. Weltkrieges arbeitete er teilweise im Konzentrationslager Mauthausen an verschiedenen Wärmeerzeugungsapparaten und an eine neue Art von Saugmotoren, deren Prinzip auf der Implosion statt Explosion beruhten. Natürlich gingen einige der Experimente daneben und Schauberger bekam dadurch auch ernsthafte Schwierigkeiten. Seine naturwissenschaftlichen Kenntnisse vor allem in der Verwirbelungstheorie konnte er auch teilweise publizieren. Der geniale Naturforscher und Visionär starb 1958 in Linz, fünf Tage nach einem mysteriösen Aufenthalt in der USA.
Sein Sohn Walter wurde 1914 geboren, studierte in mehreren TU und kam als Kriegsversehrter nach Bad Ischl. Er setzte das Werk seines Vaters fort und starb 1994. Der Vater ist in Lauffen und der Sohn in Linz beerdigt.
In der PKS – Villa (Pythagoras Kepler System) in der Engleithenstr. 17 sind einige dieser Versuchsgeräte ausgestellt und werden dort im Rahmen von Vorträgen und Kursen von seinen Enkel Jörg Schauberger vorgeführt.
"Ruine Wildenstein"
Der Name „Römerstrasse“ führt von einem angeblichen Fund römischer Münzen her, welche Sesselträger bei der ehemaligen Burg gefunden haben. Dieser Münzenschatz ist höchst umstritten, wahrscheinlich haben Sesselträger die antiken Münzen dort finden lassen, um ein gutes Trinkgeld zu erhalten.
Ganz abwegig ist die Sache mit den römischen Funden aber nicht. Angeblich wurden vor Jahrzehnten südwestlich der Ruine römerzeitliche Geschosse und Keramik ausgegraben. Entlang der heutigen definierten Römerstrasse wurden bisher keine antiken Gegenstände gefunden.
Der kürzeste Weg führt vom Bereich der Talstation der Katrin-Seilbahn zur Ruine. Man kann auch andere Wege oder direkt die Skipiste benützen.
Vom Soleweg bzw. Engleithenstrasse von Bad Ischl kommend in Richtung Lauffen zweigt bei der der ersten Kapelle eine Forststraße ab. Nach 2.3 km Länge auf der meist ansteigenden Römerstrasse erreicht man die Ruine. Man wird für die kurze Anstrengung mit einem schönen Blick über das gesamte Einzugsgebiet von Bad Ischl belohnt.
Wie bei fast allen alten Burgen existieren auch über die Ruine Wildenstein einige Sagen. Am bekanntesten ist jene Version, dass in der ehemaligen Raubritterburg ein Burgfräulein auf ihre Erlösung wartet. Sie wartet noch immer, denn es hat sich noch kein Jüngling gefunden, welchen die Bedrohung durch einen neunköpfigen Drachen standhält.
Weiter soll von der Ruine weg ein Geheimgang nach Lauffen führen. Durch diesen unterirdischen Gang soll einst schon Königin Elisabeth im 14. Jahrhundert geflüchtet sein. Dichtung oder Wahrheit? Erdstallforscher halten dieses für äußerst unwahrscheinlich, ein bekannter heimischer Rutengänger ist aber von der Existenz des Ganges überzeugt.
"Villa Blumenthal"
Diese Villa gehört sicherlich zu den interessantesten Gebäuden im inneren Salzkammergut. 1890 wurde dieses Fertighaus in Holztafelbauweise und ohne einen Nagel zu verwenden, in Berlin gebaut. Es wurde hauptsächlich Pechkiefer aus Kanada verwendet. Das Schindeldach, die geschnitzten Holzveranden und die verzierten Fenster sind ein Unikat. Anlässlich der Weltausstellung 1893 in Chicago wurde das Haus zerlegt, per Schiff über den Ozean transportiert und in Amerika ausgestellt. Einem der Besucher, dem Berliner Bühnendramatiker Oskar Blumenthal gefiel diese Villa so gut, dass es diese kaufte. Nochmals traten die zerlegten Villateile die Fahrt über den Ozean an um dann nach weiteren 1.000 km Schienenweg schließlich in der Engleithen in der Nähe von Lauffen zu landen. Nach dem neuerlichen Zusammenbau lebte Blumenthal eine Zeitlang hier und er schrieb 1896 zusammen mit Gustav Kadelburg die Operette „Im weißen Rössl“. Das Original stammt also aus nachweislich aus Lauffen und wurde erst später auf den Wolfgangsee „verlegt.“
Nach dem 2. Weltkrieg bis 1973 lebte der Künstler Wilhelm Brandel in der Villa. Dann erfolgte ein gewisser Verfall der Räumlichkeiten und heute ist dieses architektonische Juwel wieder ein Schmuckstück. Peter Janisch, Journalist und Verleger aus der Region, hat diese denkmalgeschützte Villa in vielen Jahren wieder liebevoll restauriert. Mittlerweile wurden vom aktuell neuen Besitzer etliche Bäume im Eingangsbereich entfernt.
"Friedrich Simony"
Der herausragende Alpenforscher und Geograph ist im Jahre 1813 in Böhmen geboren. Nach dem Besuch des Gymnasiums lernte er Apotheker und widmete sich anschließend dem Studium der Naturwissenschaften. Im Jahre 1840 kam er zum ersten Mal nach Hallstatt und diese Region um den Dachstein sollte ihm sein Leben lang nicht mehr loslassen. Simony wirkte hier als Alpenforscher und Alpinist, Seenforscher, Geograph, Fotograf, Zeichner, Höhlenforscher, Ausgräber, Geologe, Glazialoge, Museumkustos und Schriftsteller. Weiter arrangierte er sich für soziale Einrichtungen.
1844 malte er die „Gschlösslkirche“ (Höhle) im westlichen Dachsteingebiet. Simony war mit Adalbert Stifter befreundet. Diese Höhle könnte mit der berühmten Weihnachtsgeschichte „Bergkristall“ in Zusammenhang stehen. Bei näheren Interesse möchte ich auf das Video (youtube) „Die Gschlösslkirche“ hinweisen.
1896 brachte Prof. Simony mit Unterstützung seines Sohnes noch sein berühmtes Werk „Das Dachsteingebiet“ heraus. Etliche Orte erinnern heute noch an diesen genialen Wissenschaftler, wie die Simonyhütte, Simonyscharte, Simonywarte, Simonyhöhle und Simonykapelle (Koppenbrüllerhöhle). Aber auch in den Hohen Tauern oder in Wien ist sein Name zu finden. Simony lebte zuletzt in St. Gallen (Stmk) und starb dort am 20. Juli 1896.
"Markt Lauffen"
Lauffen gehört zur Stadtgemeinde Bad Ischl und liegt südlich davon direkt an der Traun. Der Ort mit den alten Namen „louppa“ wurde schon 807 erstmals erwähnt und um 1275 das Marktrecht verliehen. Um diese Zeit gab es noch zur Sicherung der Traunschiffahrt zwei Türme, wo man den gefährlichen Fluss mit den Stromschnellen noch optisch überwachen konnte. 1511 wird erstmals ein Windenwerk erwähnt. Durch eine Floßgasse wurden die Schiffe mittels Seilwinde flussaufwärts und möglicherweise auch teilweise flussabwärts gezogen. Im Jahre 1877 wurde die Staatsbahn von Stainach-Irdning nach Attnag-Puchheim eröffnet. Dieses Jahr war zugleich das Ende der Salzschifffahrt.
Kurz vor dieser Zeit gab es noch rund 400 Einwohner in Lauffen, welche in 71 Häuser wohnten. Dann ging es leider wirtschaftlich bergab. In den letzten Jahrzehnten wurden Schulen, Geschäfte und sechs von sieben Wirtshäusern geschlossen. Auch das bekannte Gasthaus „Zum weißen Rössl“, wo die berühmte Operette ihren Ursprung hatte, wurde abgerissen. Derzeit haben nur mehr knapp 200 Einwohner hier ihren festen Wohnsitz.
Trotzdem hat sich im heutigen Lauffen noch irgendwie ein besonderes Charisma bewahrt. An kulturellen Sehenswürdigkeiten sind in erster Linie die Wallfahrtskirche „Maria im Schatten“, die barocke Kalvarienbergkirche, der Kaiserstein, das ehemalige Salzfertigerhaus Nr. 15 mit Fassadenbildern von Moritz von Schwind und mehrere Bildstöcke zu nennen. Interessant ist auch der Besuch der alten Schießstätte mit Bildern aus der Napoleons Zeit oder eine Wanderung zum sagenumwobenen Höhe mit den Namen "Höllloch". Im Bereich rund um die Kirche sind durch einen Investor größere Umbauen geplant.
„Maria im Schatten“
Der Mittelpunkt in Lauffen ist sicherlich die katholische Kirche, welche möglicherweise schon auf im Jahr 1117 erbaut wurde, aber spätestens seit 1344 urkundlich nachgewiesen ist. Die Kirche wurde in den Jahrhunderten mehrmals umgebaut bzw. erweitert. Das Herzstück des aus dem Ende des 17. Jahrhunderts stammenden Hochaltar ist die 1.26 m hohe Madonna mit Jesuskind. Diese Steinmadonna soll aus dem 15. Jahrhundert stammen und wundertätig sein. Dadurch ist auch der Ruf als alte Wallfahrtskirche begründet. Auf der Frontseite des Turmes war ursprünglich das Bild vom hl. Christopherus hingemalt und dieser Heilige wurde sicherlich oft von den Flößern vor der gefährlichen Durchfahrt durch die Traunenge angerufen.
Neben der wirklich sehenswerten Kirche „Maria im Schatten“ ist auch der Kalvarienberg, entstanden in der Regierungszeit von Maria Theresia, einen Besuch wert. Menschen, welche sich mit der Geomantie befassen, werden das starke energetische Feld bei der Wallfahrtskirche spüren.
„Scheibenschützen“
Das Schützenwesen hat im inneren Salzkammergut eine alte Tradition und geht schon auf das 16. Jahrhundert zurück. Jede Gemeinde hat mindestens einen Schützenverein. Beliebt sind vor allem die Armbrustschützen, welche auf schön bemalte Scheiben zielen. Das Schießen mit Kleinkalibergewehr oder die Feuerschützen haben genau so ihre Anhänger.
Einmal im Jahr und zwar meistens im Oktober, findet der große Auftritt der Armbrustschützen statt. Schießstätte und Hütte wird festlich geschmückt, der Hauptstand wird mit einem Böller ausgestattet, der bei einem besonders schönen Schuss ausgelöst wird. Die Preise, „Beste“ genannt, sind oftmals Seidentücher. Diese werden auf dem sogenannten „Fahnenbaum“ aufgesteckt, auch der letzte Preis, das schadenfrohe „Schneiderbest“ (Leintuch mit Schere) ist dabei. Die Hüte der Schützen werden mit dem traditionellen „Bischerl“ und dem Rosmarin (stehend für ledig, liegend für verheiratet) geschmückt.
Das Schießen ist die Hauptaktion beim Schützenmahl und geht nach genauen Regeln und in überlieferter Reihenfolge vor sich und wird musikalisch von den Seitlpfeifern und einem Trommler begleitet. Wenn alle Schützen ihre Schüsse auf Invention, Gams und Haupt abgegeben haben, formiert sich der Schützenzug Richtung Gasthaus zum Schützentanz. Voran marschieren die Musikanten, dann folgen die Fahnenträger, der nächste ist der Zieler mit Juxscheibe, dann der Schützenmeister mit Stab. In Hallstatt werden die Schützen samt Musik mit dem Mutzen über den See gerudert.
Das Schützenmahl ist der Höhepunkt eines jeden Schützenjahres, dieses wird meist am Sonntag gefeiert, dies ist allerdings jedem Verein selbst überlassen. Der anschließende Montag wird zum „Blawön“, zum „Blaumachen“ genutzt - meist verbunden mit einem Ausflug oder dem gemütlichen Zusammensitzen in der Schiessstätte.
„Salzschiffe“
Die stehenden und fließenden Gewässer des inneren Salzkammergutes waren schon seit dem Mittelalter für den Warentransport von enormer Bedeutung. Das Salz wurde vom Hallstätter Salzberg in das Tal getragen und über dem See nach Steeg gerudert. Welche Schiffsform oder Floß in der Anfangsphase verwendet wurde, ist nicht bekannt. Vermutlich aber waren es Fuhren oder Plätten, welche den uralten Einbäumen nachempfunden wurden. Diese langgezogenen Wasserfahrzeuge sind schnell und wendig und können mit richtiger Verteilung relativ große Lasten tragen. Da diese Bootstypen wenig Tiefgang haben, kann man damit auch im flacheren Wasser gut auflanden. Der Nachteil dagegen ist, dass durch den fehlenden Kiel eine geringe Stabilität vorhanden ist, welche sich insbesondere bei Wind nachteilig auswirkt.
Ein Problem ist auch das Steuern so einer Fuhre. So steht der Ruderer an der hinteren linken Seite des Schiffes. Um diese einseitige Antriebsweise auszugleichen, muss man bei der Fahrt mit dem Ruder entgegensteuern. Diese Technik muss erst erlernt werden und sorgt für Zuschauer für Heiterkeit. Für den Anfänger weniger, wenn er immer im Kreise fährt und trotz Anstrengung nicht weiterkommt.
In späterer Zeit wurden dann wesentlich größere Schiffe gebaut, die sogenannten Mutzen. Mit diesen langen und breiten Schiffen konnte man große Mengen an Güter über den See transportieren. Das Salz nach Steeg und Lebensmittel und Waren zurück nach Hallstatt und Obertraun. Ab dem Jahre 1877 wurde dann der Transport zum näher gelegenen Bahnhof nach Obertraun durchgeführt. Spätestens seit der Schließung der Saline im Jahre 1965 ist dieses alles Vergangenheit. Die zwei Mutzen werden heute noch für die einmalige Fronleichnamsprozession eingesetzt. Mittlerweile können auch Vereine oder Privatpersonen diese historischen Schiffe mieten.
"Botanik"
Botaniker werden bei der gesamten Begehung des Salzkammer-Soleweges ihre helle Freude haben! Es ist hier nicht der Platz, alle die Pflanzenarten zu beschreiben, welche man entlang des Weges vorfindet. Es ist egal, ob man sich im Vorfrühling vom roten Erika (Sendl), den Frühlingsknotenblumen oder den blauen Märzenveilchen begeistern lässt. Man riecht den Bärlauch und sollte aufpassen, diesen nicht mit den Maiglöckchen zu verwechseln. Der kundige Wanderer wird bis zum Spätherbst immer wieder von den Artenreichtum und Blumenvielfalt begeistert sein, welche man bis zum Hallstätter Salzberg sehen kann. Zyklamen kommen häufig vor und noch viele Arten von Hahnenfußgewächsen, Beerensträuchern und Efeuarten. Pilze dagegen sind selten, diese lieben mehr feuchten Boden in Verbindung mit Fichten und Tannen. Besonders schön ist natürlich der Oktober, wenn sich die vielen verfärbten Buchen im See spiegeln.
„Die Goiserer Bergschuhe“
Der handgemachte, zwiegenähte und genagelte Bergschuh ist als Qualitätsprodukt weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt geworden. Die Tradition des Schuhmachergewerbes geht im Goiserertal schon mehrere hundert Jahre zurück. Dieser äußerst robuste und zugleich mit besten Trageeigenschaften versehene Schuh wurde schon von Kaiser Franz Joseph und seiner Frau „Sisi“ getragen. Das Leistenpaar der Kaiserin befindet sich heute noch in der letzten bestehenden Schusterwerkstatt vom Philipp Schwarz, dem Nachfolger der Steflitsch-Familien. Die zugehörigen Absatzeisen habe ich selbst noch in meiner Lehrzeit bei dem Schmiedemeister Franz Bresnik bearbeitet. Diese „Steigeisen“ werden heute nur mehr selten verwendet.
"Chorinskyklause"
Die nach dem Grafen Chorinsky, ehemals Vizepräsident der Niederösterreichischen Hofkammer, benannte Klause diente jahrhundertelang zur Holzdrift für die Saline in Hallstatt und Bad Ischl. Diese ist eine von fast vierzig Klausen im Salzkammergut und wurde erstmals 1526 erbaut. Im Laufe der Zeit erfolgten umfangreiche Umbauten, bis ab dem Jahre 1870 infolge der Umstellung auf Kohlenfeuerung in der Saline die Bedeutung etwas geringer wurde. Hinter der etwas gewölbten, 6.2 m hohen und 28.3 m breiten Staumauer wurden bis zu 75.000 Kubikmeter Wasser aufgestaut. Daneben stand das Klauswärterhaus. In der Mitte der Staumauer befindet sich das Klaustor und darunter zwei Schottore. Nach dem kunstvollen Öffnen des Klaustores zwängten sich schlagartig 13 Kubikmeter Wasser pro Sekunde durch die Tore und rissen als Wasserfall das eingelagerte Holz mit sich. Die meist zerfederten Baumstämme landeten dann in der Traun.
Dieses eindrucksvolle Schauspiel lockte in der Vergangenheit viele Besucher in die Wildnis, wobei ein 1 ½ stündiger Fußmarsch notwendig ist. Leider wurde aus umwelttechnischen Gründen diese Holzdrift verboten.
"Musik im Salzkammergut"
Die Menschen im Inneren Salzkammergut sind überdurchschnittlich musikalisch veranlagt. Die Ursache könnte in Inspiration durch die herrliche Natur liegen. Möglicherweise auch an der langen Abgeschiedenheit der Region, wo die Berg- und Forstarbeiter infolge der Übernachtung bei den Arbeitsstätten viele Stunden verbrachten. Es könnte auch am starken Energiefeld liegen, welches überall vorkommt, wo Salz im Untergrund vorhanden ist. Schon Franz Lehar hat gesagt, dass er in Bad Ischl die besten Einfälle hatte. Jede Gemeinde hat mindestens eine Blaskapelle, die größeren Orte wie Bad Goisern und Bad Ischl verfügen über je vier Kapellen.
Außer den Blaskapellen gibt es etliche Volksmusikgruppen, wo Geigen, Baßgeigen, Gitarren und die steirische Zieharmonika („Zug“) miteinander spielen. Diese „Steirische“ erfreut sich zunehmender Beliebtheit und ist in diatonischer Ausführung je nach Einsatz meist in B-ES-AS-DES oder in A-G-D-C gestimmt. Oft ist auch eine oder mehrere der hellklingenden Klarinette dabei. Dann kann man stundenlang zuhören, wenn Jodler, Landler (2/4 Takt) und Steirer (3/4 Takt) abwechselnd gespielt werden und dazu ein „Pascher“ (ryhtmisches Klatschen) erfolgt. Es gibt auch noch exzellente Zither- oder Mundharmonikerspieler. Sie werden keinen Volksmusikanten antreffen, welcher nach dem Notenheft spielt. Harfe, Bratsche, Akkordeon oder Maultrommel sind im Gegensatz zum benachbarten Salzburger Land hier nicht so verbreitet.
Natürlich gibt es auch moderne Tanzkapellen und die klassischen Kurmusiken erfreuen sich geraden bei den Kurgästen große Beliebtheit. Jede Gemeinde hat auch einen oder mehrere Gesangsvereine bzw. Kirchenchöre. Insgesamt aber ist das freie Singen in den Gasthäusern leider beinahe ausgestorben.
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Bild 1: Diese Informationstafel über Oskar Blumenthal ist direkt beim Eingang zur Villa montiert.
Bild 2: Auf dem alten Salzfertigerhaus in Haus Lauffen Nr. 15 sind drei Bilder von Moritz v. Schwind zu sehen.
Bild 3: Der geistliche Mittelpunkt der Wallfahrtskirche "Maria im Schatten" ist diese Madonna aus dem 15. Jhd.
Bild 4: Die blauen Würfel am Salzkammergut-Soleweg geben die Entfernung zum Hallstätter Salzberg an.
Anmerkung: Bilder können durch Anklicken vergrößert werden!
Schlussbemerkungen: Natur und Kultur wechseln sich auf dieser 1. Etappe ab. Wer sich noch näher über Lauffen und der unmittelbaren Umgebung informieren möchte, denn darf ich auf meine Videos im Internet hinweisen. "LAUFFEN IM SALZKAMMERGUT" und "MARIA IM SCHATTEN."
E n d e T e i l 1
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