DER SOLEWEG VOM GOSAUZWANG ZUM SALZBERG

Hinweis: Der  Soleleitungsweg ist in diesem Bereich wegen Steinschlaggefahr bzw. umgestürzter Bäume offiziell gesperrt. Nach neueren Informationen  soll dieses Teilstück bis spätestens 2024 wieder offiziell begehbar sein. (Siehe Foto am Textende).

 

ALLGEMEINES

Dieser Abschnitt ist sicherlich der interessanteste Teil des Soleleitungsweges. Dieser rotweißrot markierte Weg beginnt am Anfang der imposanten Brücke über den Gosauzwang (Südseite) und endet nach 4.5 km und einen Höhenunterschied von rund + 270  m am Hallstätter Salzberg bzw. am Rudolfturm.

Entlang des Weges müssen sieben steile Gräben und die Mühlbachschlucht gequert werden und zuletzt führen insgesamt fast 400 Stufen bis zum Endpunkt. Das Gestein besteht anfangs noch immer aus Dachsteindolomit, geht aber gegen Hallstatt zu mehr in gebankten Dachsteinkalk über.

 

Je näher man den Rudolfsturm kommt, umso schöner werden die Tiefblicke oder die Ansicht zu den Gipfeln des nördlichen Dachsteingebirges. Der Ausblick vom Rudolfturm mit dem im Sommer bewirtschafteten Restaurant ist wirklich einmalig.

Es ist auf jeden Fall empfehlenswert, das älteste Salzbergwerk der Welt zu besuchen oder mit der Seilbahn oder zu Fuß nach Hallstatt zu gelangen.

Diese Etappe verbindet zwei Höhepunkte vom Soleweg (Gosauzwang und Rudolfsturm)  und ist zugleich auch teilweise das letzte Stück vom SalzAlpensteig.

Der Weltkulturerbeort Hallstatt alleine ist schon eine Reise wert. Man kann dann von dort aus mittels Schiff, Postbus, Taxi oder Bahn problemlos zum Ausgangspunkt der Wanderung.


 Bild 1:  Der Gosauzwang im Jahre 1819. In der Ortschaft Gosaumühle befand sich ein riesiges Holzlager.

Bild 2: Der Gosauzwang in Richtung Süden zum Hallstätter Salzberg vor der Reparatur im Jahre 2015.

Bild 3: Der 130 m lange Gosauzwang kurz nach der Renovierung im Jahre 2017. Die Solerohre verlaufen unterhalb.


Meereshöhe 600 m

 

GOSAUZWANG – NORDSEITE

.Siehe „Gosauzwang“.

Auf sieben bis zu 30 m hohen Steinpfeilern führt eine schmale Holzbrücke über den Gosaubach und der Bundesstraße B166. Die mittlerweile über 250 Jahre alte Konstruktion war zum Zeitpunkt des Baus eine viel bestaunte technische Meisterleistung. Die Brücke wurde von 1755 bis 1758 erbaut.

Über den Gosauzwang führen zwei verschieden starke Solerohre. Der Tiefblick in die Schlucht bzw. zum See ist beeindruckend.

Nach Überquerung der 133 m langen Brücke kommt man zur

 

nach 135 m:

GOSAUZWANG – SÜDSEITE

Siehe „Gosaumühle“.

Am Brückenende führt ein rund 200 m langer abfallender Weg zur B166, wo man nach Gosau gelangt bzw. in die Gosaumühle (Postbusstation) mit Straßenverbindung in Richtung Hallstatt bzw. Bad Goisern.. Etwas unterhalb bzw. oberhalb dieser Bundesstraße gibt es Parkmöglichkeiten.

Eine Schautafel beim Gosauzwang widmet sich dem Thema „Holz aus Gosau“. Eine Hinweistafel gibt die Entfernung nach Gosau mit 10 km und zum Salzberg mit 4.5 km an.

Ein paar Meter oberhalb der Brücke steht die ehemalige

 

nach 10 m:

SOLEWÄRMESTUBE

Am Boden des noch gut erhaltenen Holzhauses sieht man noch die Stelle, wo einst die eisernen Solerohre austraten.

Der anfangs in östliche Richtung führende und 1.5 m breite Soleweg beginnt leicht ansteigend und gewunden und führt hauptsächlich durch Buchenwald mit einzelnen Fichten. Zwischen den Bäumen sieht man seeseitig die Ortschaft Gosaumühle, aufgebaut auf dem Schwemmsand des Gosaubach.

Man kommt zu einer 


Bild  1:  Die 133 m lange Brücke "Gosauzwang". Dieses heutige Industriedenkmal wurde ab 1755 erbaut.

Bild 2:  Unmittelbar auf der Nordseite steht diese alte Solewärmstube und eine Schautafel.

Bild 3: Der Soleweg führt fast eben bzw. anfangs nur mäßig ansteigend in südliche Richtung


nach 400 m:

HOLZBRÜCKE

Siehe „Sarstein“.

mit schöner Sicht zum See und zum Sarstein.                       

Kurz darauf erreicht man auf den geraden, ebenen Weg entlang von Felswänden eine

 

                      -->  3.5 km Entfernung zum Hallstätter Salzberg

 

nach 220 m:

BRÜCKE MIT EISENGELÄNDER

Der ungesicherte Soleweg führt nun ein kurzes Stück hart an der rechten Felswand entlang. Fallweise muss man unter den Felsüberhängen den Kopf einziehen. Links fällt die Wand fast senkrecht ab.

Nun folgt ein langes, ebenes Wegstück. Mehrmals weisen dabei INFO-Tafeln auf die Schutznotwendigkeit des Bannwaldes hin. Es geht bequem weiter in südöstlicher Richtung. Im Blickfeld über den Baumwipfeln taucht der Krippenstein auf.

Über 1 km weit geht es auf den fast ebenen Soleweg weiter bis zum

 


Bild 1:   Der Große Hundsortgraben ist der erste Steilgraben in Richtung Salzberg.

Bild 2:  Der Kalkofengraben zwingt Menschen über 175 cm Größe zum Einziehen des Kopfes.

Bild 3: Der breite Hausgraben ist manchmal wasserführend. Hier hat man einen freien Blick zum See.


nach 1.050 m:

GROSSER HUNDSORTGRABEN

Steiler und breiter Graben mit Steinbrücke und Holzauflage. Unterhalb sieht man die Lawinenverbauung. Der Wald besteht zu 80 % aus Buchen.

25 m vor dem Graben zweigt ein unscheinbarer Steig ab hinunter zur Landesstraße. Nach Überwindung von 100 m Höhendifferenz erreicht man kurz vor der Straße eine Sitzbank mit schönen Blick nach Hallstatt. Diese Rast war früher wegen der sonnigen Lage ein beliebter Treffpunkt der Pensionisten.

Als nächstes erreicht man den

 

nach 250 m:

KLEINER HUNDSORTGRABEN

Eine kleine Steinbrücke mit Holzauflage führt über den Graben. Der Name hat nichts mit Hunden zu tun, sondern kann mit „schwierig“ und „abgelegen“ gedeutet werden.

Um eine Kurve herum kommt als nächstes der

 

nach 120 m:

KALKOFENGRABEN

Die Wand ist hier überhängend und man sollte wegen den fehlenden Geländer etwas Vorsicht walten lassen. Großgewachsene Menschen müssen bei einen Überhang den Kopf einziehen. Ein paar flache Kurven weiter erreicht man den

 

nach 190 m:

HAUSGRABEN

Dieser breite Graben ist öfters wasserführend. Eine Steinbrücke mit Holzauflage führt darüber hinweg. Beeindruckend ist hier der Blick in die Tiefe zum See..

Nach ein paar Kurven auf den fast ebenen Soleweg erreicht man den



Bild 1:  Etwa 1.5 km vor dem Hallstätter Salzberg laden Bänke und Tisch zu einer gemütlichen Rast ein.

Bild 2: Von dieser Raststätte kann man notfalls auf einen Steig zur Landesstraße absteigen.

Bild 3: Vom Soleweg führt ein bezeichneter Weg direkt in das Zentrum von Hallstatt.


 

nach 270 m:

RASTPLATZ MIT INFO-SÄULEN

Siehe „Karlgrabenhöhle“.

Kurz vor dem nächsten schon sichtbaren Graben befindet sich in 610 m Höhe ein Tisch mit Bänken und eine INFO-Säule „Salzkammergut“. Gerne verweilt man hier. Der freie Tiefblick zum See sowie zum Krippenstein und Zwölferkogel ist eindrucksvoll. Beeindruckend ist auch der Blick in die Höhe zu den Steilwänden.

Im Bereich der Sitzgelegenheit führt ein Steig steil bergauf zur Karlgrabenhöhle. Ohne Ortskenntnisse ist diese bemerkenswerte Höhle nicht zu finden.

Man kann auch direkt bei der INFO-Säule auf einen schmalen Steig zu den Lawinenverbauungen und in der Folge zur Landesstraße absteigen.

Nur wenige Meter sind es nun zum

 

nach 50 m:

STEINGRABEN

Dieser breite Graben ist öfters wasserführend. Die Steinbrücke hat eine Holzauflage und führt darüber hinweg.  Dieser extrem steile Graben mit den steil einfallenden Schichten vom Dachsteinkalk führt bis zur Anhöhe des 1.552 m hohen Gipfel der Steingrabenschneid bzw. Schneidkogel. Entsprechend kommt es hier manchmal zu Steinschlägen oder Schneelawinen.  Zur Sicherheit wurde kurz oberhalb der Straße eine aufwändige Lawinenverbauung montiert..

Der gewundene, aber immer noch fast ebene Soleweg führt zum

 

nach 260 m:

2. SAHERBACH

Dieser Lawinenbereich verläuft stellenweise unter überhängende Felsen hindurch und zwingt zum Kopf einziehen. Der mit Blechplatten versehene Boden ist  öfters feucht. Nach Regentagen muss man hier mit einer kleinen Dusche aus Tropfwasser rechnen. Dann folgt der

 

nach 210 m:

1. SAHERBACH

Siehe „Ötlingbühel und Schloss Grub“.

Kurz vor dem Steilgraben gedenkt an der rechten Seite ein Farbgemälde vom Absturz eines Mädchens. Dieses Unglück geschah im Jahre 1940 beim Blumenpflücken.

Auf der gegenüberliegenden Seeseite sieht man den Ötlingbühel.  Bei dieser halbinselförmigen Erhebung befindet sich die Schiffstation und darüber die Bahnhaltestelle Hallstatt. Etwas rechts davon erkannt man das Schloss Grub. Meistens am See entlang verläuft der Ostuferwanderweg.

 

                               --->  1.0 km Entfernung bis zum Hallstätter Salzberg

 

Nun kommt man zur

 

nach 380 m:

WEGABZWEIGUNG NACH HALLSTATT

Siehe „Hallstatt und Hallstättersee“.

Diese abwärts führende Wegabzweigung gehört zum Salzberg-Themenweg und führt zu einer Forststraße und dann über die "Marienruhe" weiter hinunter zur kath. Kirche bzw. in das Zentrum von Hallstatt. Schautafeln am Beginn der Abzweigung weisen auf die uralte Salzkultur hin.

Der eigentliche Soleweg in 660 m Höhe beginnt jetzt deutlich anzusteigen. Kurz darauf erreicht man eine


Bild  1:   Eine weitere ehemalige Solewärmstube. In der Nähe wurde ein 3.200 Jahre altes Bronzedepot entdeckt.

Bild 2:  Der erste Salzstollen am Soleweg, benannt nach  dem vorletzten Kaiser Franz Josef.

Bild 3:  Beim Kaiser Franz Josef Förderstollen befindet sich eine Aussichtsplattform und Ruhebänke.


Bild  1: Der Blick nach Hallstatt-Lahn mit Amtshaus kurz vor dem  Kaiser Franz Josef Förderstollen.

Bild 2: Ein altes und verrostetes Rohr, durch welches viele Jahrzehnte die Sole rann.

Bild 3: Blick zum Hallstättersee, Schloss Grub und den Häusern von Obertraun im Jahre 2022.


nach 90 m:

SOLESTUBE MIT INFO-TAFEL

“Zwischenstation des Solelaufs“.

Siehe „Bronzedepotfund Kirchtalstube“.

 

In der Nähe dieser Holzstube wurde im Jahre 1830 ein Bronzedepotfund aus der Urnenfelderzeit gemacht.

Fast einen halben Kilometer geht es nun leicht bergauf bis zur

 

nach 380 m:

INFO-TAFEL „DER BANNWALD HALLSTATT“

„Schutz für den Weltkulturerbeort“

Siehe „Bannwald“.

 

Der Bannwald ist für den Soleweg, die unterhalb verlaufenden Landesstrasse  und vor allem für die Hallstätter Bevölkerung von enormer Bedeutung. Die technischen Anlagen in Verbindung mit der richtigen Bepflanzung sollen vor Stein- und Schneelawinen verhindern.

Auf steilen Weg nähert man sich der Mühlbachschlucht und dem

 

nach 100 m:

FRANZ JOSEF BERGBAUSTOLLEN UND INFO-TAFEL "DIE SOLELEITUNG"

„Salztransport einst und heute“

Siehe „Salz – das weisse Gold“.

Mit schönen Blick aus 710 m Höhe zur ehemaligen Bergschmiede und den umliegenden Berggipfeln. Das Wasserrauschen vom Mühlbach ist nicht mehr zu überhören. Weiterhin steil bergauf kommt man  zum

 

nach 70 m:

KAISER FRANZ JOSEF FÖRDERSTOLLEN UND INFO-TAFEL

„Salzbergbau Hallstatt - Das älteste Salzbergwerk der Welt“

Auf diesen erweiterten Rastplatz mit einem Holzpodium genießt man einen schönen Tiefblick in die Mühlbachschlucht und zum See. Im Blickfeld liegt auch die Hirschaualm mit der Seewand und der Zwölferkogel.

Nun führen 220 Steinstufen zwischen Mühlbachschlucht und Felswand steil bergauf bis zu einer

 

nach 150 m:

EISENBRÜCKE ÜBER DEN MÜHLBACH MT INFO-TAFEL

"Der Hallstätter  Mühlbach  -  ein gezähmter Wildbach?"

Eine eindrucksvolle Szenerie mit den Namen „Höll“ bietet sich hier den Wanderer. Der Mühlbach fällt hier fast senkrecht in Richtung Hallstatt ab. In extremen Wettersituationen hat dieser Wildbach schon mehrmals Katastrophen verursacht.

Auf der anderen Seite der Schlucht (Falklandsperre)folgt eine weitere Eisenstiege mit 100 Eisenstufen und  55 Steinstufen. Dann beginnt ein breiter, geschotterter Weg, welcher bis zum Jahre 2018 zum Salzberg führte.

Mittlerweile ist der Mühlbach durch ein betoniertes Auffangbecken zubetoniert und es gibt vorläufig keinen Weiterweg.

 


Bild  1:  Vom Franz Josef Förderstollen führen 220 Steinstufen bis zur Brücke über den Mühlbach.

Bild 2. Mehrmals kommt man am Weg an den alten eisernen Soleleitungen vorbei.

Bild 3: Auf die Funktion des für Hallstatt sehr wichtigen Lawinenschutzes wird entlang des Weges hingewiesen.


ACHTUNG: Ab der neu gebauten Falklandsperre im Mühlbach gibt es derzeit keinen Weg in Richtung zum Salzberg. Es ist geplant, bis zum Jahre 2024 dieses letzte Teilstück des Weges in Richtung Rudolfturm zu sanieren.


nach 300 m:

STIEGENAUFSTIEG ZUM RUDOLFSTURM

Siehe „ Hallstattzeit und Gräberfeld“.

Am diesem Scheitelpunkt beim Stiegenaufstieg zum Rudolfturm kann man  bequem nach Hallstatt wandern oder in einer Minute geradeaus zur Seilbahn- Bergstation queren. In ca. 20 Minuten kommt man bergauf zur Besuchereinfahrt in den Salzberg.

Nur noch wenige  Stufen sind es bis zum

 

RUDOLFTURM MIT RESTAURANT

Siehe „Rudolfturm“.

Im Jahre 1298 oder ein paar Jahre früher wurde diese Turm vom Habsburger Kaiser Albrecht I. zum Schutz des Salzberg erbaut.

Man kann unterhalb vom Rudolfturm zu einer spitzwinkligen Plattform gehen und wie ein Vogel direkt nach Hallstatt mit See schauen oder die umgebende Bergwelt genießen.

 

HALLSTÄTTER SALZBERG

In westlicher Richtung blickt man auf das Gräberfeld, wo mindestens 3.000 Bestattungen in der Hallstattzeit (800 – 450 v. Chr.)  vorgenommen wurden. Etwas höher sieht man die Knappen Häuser, wo sich auch die Einfahrt für die Besucher des Bergwerkes befindet. Darüber thront der 1.860 m hohe Plassen.

Der Wanderer kann sich nun entscheiden, ob er die Standseilbahn nach Hallstatt oder den breiten Themenweg benützt. In etlichen Serpentinen kann man nach Hallstatt zum Zentrum oder zur Seilbahntalstation absteigen. Auf halben Weg hat man auch die Möglichkeit über die Mühlbachschlucht hinweg zum Soleweg zu queren.

 

RUDOLFSTURM MIT AUSSICHTSPLATTFORM

Siehe „Plassen und Schneidkogel“.

Nach Überwindung einiger Stiegenstufen steht man am Rudolfsturm. Dieser alte Wehrturm wurde um 1884 herum erbaut und beherbergt jetzt ein Restaurant. Zur eindrucksvollen Aussichtsplattform sind es nur wenige Meter. Genießen Sie den einmaligen Rundblick auf Hallstatt mit dem See und den umliegenden Bergen.

 


Bild  1:   Der Rudolfturm. Im Vordergrund ein Teil vom Gräberfeld, dahinter der Sarstein.

Bild 2:  Diesen herrlichen Blick auf Hallstatt hat man vor der Aussichtsterasse umweit vom Rudolfsturm.

Bild 3:  Diese Hinterglasmalerei der ehemaligen Saline in Hallstatt-Lahn befindet sich in der Kalvarienbergkirche.


Je näher man zum Hallstätter Salzberg kommt, desto interessanter wird die Gegend. Das letzte Stück des Soleweges bis zum Rudolfturm ist etwas steil, aber gut begehbar.

HINWEISE UND DETAILINFORMATIONEN

 

"Gosauzwang"

Vor dem Brückenbau über den Gosaubach  verlief die Soleleitung wesentlich tiefer verlegt als heute. Die Sole musste dann für den weiteren Verlauf auf der anderen Seite der Talschlucht in die Höhe "gezwängt" werden. Die Folge waren ständige Reparaturen an den drei Soleleitungen. Deshalb wurde in den Jahren 1755 bis 1758 unter Leitung des Gosauer Salinenmeister Spielbüchler die neue Brücke  gebaut. Über die Errichtung dieses eindrucksvollen Überganges ranken sich einige Geschichten. Die Herren der Baukommision aus Linz konnten sich nicht vorstellen, wie einfache Arbeiter mit "Hausverstand" die Holzplanken über die Pfeiler hinüber brachten. Mein glaubte sogar, der Teufel wäre mit im Spiel und Spielbüchler bekam dadurch angeblich Schwierigkeiten.

Der Gosauzwang steht auf fünf relativ schlanken Säulen mit einer max. Höhe von 30 m. Die Kalkstein-Quadermauern haben an der Sohle eine Fläche von 4 mal 4 m und verjüngen sich bis zur Plattform auf 2.4 mal 2.4 m. Dieses in der damaligen Zeit aufseherregende hölzerne Bauwerk ist heute ein Industriedenkmal innerhalb des Weltkulturerbes der UNESCO. Der "kulturelle Höhepunkt" des gesamten Soleweges wurden im Jahre 2017 generalsaniert.

 

"Gosaumühle"

Die Ortschaft Gosaumühle gehört zur Gemeinde Hallstatt, Bad Goisern und Gosau  und hatte in früherer Zeit wesentlich mehr Bedeutung als heute. Die Halbinsel  wurde durch den Gosaubach gebildet, welche das Delta weit in den Hallstättersee geschoben hat. Nahe am Berghang kreuzen sich die Straßen, welche nach Hallstatt, Gosau bzw. nach Bad Goisern führen. Noch 1870 führte ein schmaler Saumpfad nach Hallstatt und der gesamte Personenverkehr und Warentransport wurde am See bewerkstelligt. Der Großteil der Halbinsel besteht aus sauren Wiesen und Sträuchern. Vom ehemaligen Sägewerk und Schiffsbaugelände ist nicht mehr viel zu sehen. In der Nähe des Seeufers stehen einige Häuser. Einst gab es dort eine eigene Post und noch heute hat Gosaumühle eine separate Postkennzahl. Touristen machen beim dortigen Parkplatz neben der Landesstraße gerne Pause und entspannen sich bei der Raststation und am Seeufer.

"Sarstein" 

Der Sarsteinstock begrenzt praktisch die gesamte Ostseite vom Hallstättersee. Der steil ansteigende wuchtige Berg beginnt am Nordende vom See. Auf dieser Goiserer Seite befindet sich in 1.700 m Höhe die Niedere Sarsteinalm. Zwei kleine Hütten stehen dort oben, wobei die untere in der schneefreien Jahreszeit bewirtschaftet ist. Von der Alm ist es noch eine knappe Gehstunde zum 1.975 m hohen, mit Gipfelkreuz versehenen höchsten Punkt. Eine wunderbare Aussicht bietet sich dem Wanderer vom 1952 errichteten Kreuz. Zahlreiche Alpenrosen und Enziane blühen ab Juli zwischen den hellen Steinen des Dachsteinkalkes. Ob man den Blick zum Hohen Dachstein mit den Gletschern richtet oder zu den vielen Seen und Ortschaften in der Umgebung, man kann sich kaum satt sehen. Über den Resten der ehemaligen Hohen Sarsteinalm hinweg kann man in südlicher Richtung unschwierig den Bergrücken entlang wandern bis zur Obertrauner Sarsteinalm. Für die Naturfreundehütte kann man sich den Schlüssel besorgen.

Zwischen den Ortschaften Steeg (Gemeinde Bad Goisern) und Obertraun verläuft der beliebte Ostuferwanderweg. Dieser Weg schlängelt sich knapp am See entlang und bildet als Höhepunkt eine Hängebrücke in der Nähe der Bahnhaltestelle Hallstatt. Wanderer und Radfahrer kehren gerne im Gasthaus „Seeraunzn“ ein.

Am Sarstein gibt es auch einige geologische Besonderheiten mit interessanten Gesteinsablagerungen, dessen Herkunft noch nicht geklärt ist. Oberhalb der steilen Gräben weit oberhalb der Ortschaft Obersee existiert eine größere Höhle. In dieser sogenannten Sarstein-Eishöhle gibt es Eisvorkommen, dessen Alter auf 5.000 Jahre bestimmt wurde.

Der Sarstein ist so ziemlich der einzige Berg weit und breit, wo keine Seilbahn oder Forststraße hinaufführt. Es ist ein relativ unschwierig begehbarer Berg mit mehreren längeren Anstiegswegen, genau richtig für Invidualisten. Anstiege sind von Bad Aussee, Obertraun, von der Pötschenpaßhöhe oder in der Nähe der ersten Pötschenkehre auf der Goisererseite möglich.

"Karlgrabenhöhle"

Es ist die einzige Höhle, welche sich im Einzugsgebiet vom Soleleitungsweg befindet. Der  kaum sichtbare Zugang beginnt direkt am Beginn des Hausgraben bei den Bänken. Der Steig entlang des Graben ist sehr steil und der Höhleneingang ohne Ortskenntnisse schwer zu finden. Nur mehr die wenigsten Einheimische kennen diese interessante Höhle.

Das war nicht immer so. Dieses Karstobjekt ist sicherlich schon jahrhundertelang bei Jägern oder Wilderen bekannt. Als 1910 die berühmte Dachstein-Eisriesenhöhle und die Mammuthöhle bei Obertraun entdeckt wurden, wollten die Hallstätter auch eine eigene Schauhöhle haben. So begann ab 1919 die Erforschung durch Hallstätter Bergführer und wie es ein Jägerlatein gibt, so wird auch bei Höhlenlängen gerne übertrieben. Bei den Erzählungen im Wirtshaus wurde die Höhle immer länger und größer und die angeblichen Tropfsteine wuchsen in das Unermessliche. Die Gemeinde und die Bundesforste standen dem Projekt von Anfang an misstrauisch gegenüber und als sich auch noch Behörden und Wissenschaftler negativ äußerten, war der Wunsch von einer Schauhöhle ausgeträumt.

Trotzdem ist diese Karlgrabenhöhle ein interessantes Forschungsprojekt geblieben und wurde 1928 unter Denkmalschutz gestellt. Die stets aufwärtsführende Höhle in 970 m Seehöhe hat eine Gesamtlänge von 355 m und enthält sehenswerte Bergmilchablagerungen. Die Steiganlagen sind mittlerweile verfallen.

Nähere Einzelheiten auch in dieser Homepage unter Archiv  - Die Karlgrabenhöhle.

Dieses Karstobjekt ist nur eine von rund 400 Höhlen und Schächten in der näheren Umgebung, vor allem im Dachsteingebirge. Die derzeit zweitgrößte Höhle in Österreich ist die Hirlatzhöhle bei Hallstatt mit aktuell 113 km Länge. (Forschungsstand Juli 2022).

Nähere Einzelheiten über  verschiedene Höhlen findet man auch in dieser Homepage.

 

"Ötlingbühel und Schloss Grub" 

Gegenüber vom letzten Abschnitt des Soleweges sieht man immer wieder hinüber zur Bahnhaltestelle Hallstatt. Zwischen See und den 1877 erbauten Bahngeleisen erhebt sich der meist bewaldete Ötlingbühel. An seinem halbinselförmigen Uferbereich befindet sich der Landungssteg für die Hallstätter Schiffahrt. Im Jahre 1895 wurde in diesem sonnigen Areal eine archäologische Grabung durchgeführt. Man fand dabei in rund 50 cm Humustiefe einige Gegenstände, welche aus der Zeit um Christi Geburt stammen. Es könnte sich dabei um einen kleinen frührömischen Siedlungsplatz handeln. 

Etwas südlich vom Öttingbühel bzw. der ÖBB-Haltestelle Hallstatt befindet sich das Schloss Grub. Es wurde ursprünglich 1522 anstelle eines Bauerngutes erbaut und erlebte eine wechselhafte Geschichte. Verschiedene Bauformen fließen hier zusammen und sind genau so unterschiedlich wie ihre ehemaligen Besitzer. Das Schloss ist heute im Privatbesitz und öffentlich nicht zugänglich.

Von der Bahnhaltestelle führt ein schwer auffindbarer Steig bergauf zur sagenumwobenen Burgau. Der Sage nach stand auf diesen westlichen Ausläufern des Sarsteingebirges eine Burg, welche einst einem gewaltigen Hochwasser zum Opfer fiel. Einige Indizien deuten darauf hin, dass sich in unserer Gegend in der römischen Kaiserzeit und nochmals vor etwa 1.300 Jahren eine Hochwasserkatastrophe ereignet hat. Möglicherweise stand in der Burgau einst ein Wach-oder Signalturm zum Schutz des Hallstätter Salzberges. Dichtung oder eine Spur von Wahrheit? Überreste einer Burg wurden bisher nicht gefunden.

 

"Hallstatt und Hallstättersee"

Wenn man von der Abzweigung des Soleweges den direkten Weg nach Hallstatt geht, so kommt man zum Friedhof. Schon hier beginnt ein Stück Kulturgeschichte, was diesen Ort so einzigartig macht. Mitten zwischen den Kreuzen befindet sich der Karner, wo seit Jahrhunderten die Gebeine und beschrifteten Schädel aufbewahrt sind. Den der Platz in Hallstatt ist rar und so mussten selbst die Verstorbenen nach zehn Jahren Platz für die Nachkommen machen. Gleich daneben befindet sich die kath. Pfarrkirche mit einem berühmten gotischen Flügelaltar. Die Häuser im nördlichen Teil des Ortes sind teilweise übereinander gebaut. Der Platz an der Sonne ist kostbar, denn die Siedlung im Ortsteil Lahn am Fuß der mächtigen Hirlatzberge erhält im Winter monatelang keine Sonne. Wo viel Licht ist, ist auch viel Schatten. Dieses trifft wie kaum woanders auf Hallstatt zu. Die ältesten menschlichen Spuren oberhalb des Ortes sind 7.000 Jahre alt. Schon in der Steinzeit wurde nach Salz gesucht und dann ebenso in der Bronzezeit, Keltenzeit und selbst die Römer blieben zum zum 5. nachchristlichen Jahrhundert. Nur aus der Zeit der Völkerwanderung und Frühmittelalter gibt es keine Spuren. Mit Ende des 13. Jahrhunderts begann der spätmittelalterliche Salzbergbau sowie die Versiedung des "weißen Goldes" in der Saline. Die habsburgerische Königin Elisabeth verlieh 1311 Hallstatt das Marktrecht. Über sieben Jahrhunderte lang drehte sich nun alles um das Salz. Wie ein roter Faden ziehen sich nun die Ereignisse hin. Der bis vor 150 Jahren schwer erreichbare Ort erlebte Naturkatastrophen, Pest und Cholera, Hungersnöte und Glaubensverfolgung. Auf der anderen Seite aber die Sicherheit eines Arbeitsplatzes, Befreiung vom Militärdienst und spezielle Sozialleistungen. Kein Wunder, dass sich hier ein eigener Menschenschlag gebildet hat. 

Hallstatt heute: Nach Schließung der Saline im Jahre 2000 und Reduzierung der Bergarbeiter sind viele Menschen abgewandert. Als ich als gebürtiger Hallstätter 1969 von Hallstatt wegzog, gab es noch rund 1.300 Bewohner. Im Jahre 2017 sind es nur mehr rund 780 Personen. Der einzigartige Ort ist derzeit zu einer Touristenhochburg expandiert. Vor allem Gäste aus dem fernen Osten zieht es hierher. Massentourismus mit den bekannten Schattenseiten, auf der anderen Seite aber Arbeitplätze für einen Teil der Bevölkerung. Es gilt, das Mittelmaß zu finden. Hallstatt mit seinen natürlichen und kulturellen Schätzen gehört zu den Welterbegebieten der UNESCO und ist auf jeden Fall eine Reise wert!

 

Der fjordartige Hallstättersee in 508 m Meereshöhe ist etwas über 7.5 km lang und maximal 2 km breit. Dieser fünftgrößte See des Salzkammergutes verdankt seiner Entstehung den verschiedenen Gletschervorstößen vor allem in der letzten Eiszeit. Im südlichen Bereich fällt das Seeufer steil ab und erreicht in der Nähe vom Wehrgraben bzw. nordwestlich von der ÖBB-Haltestelle Hallstatt mit 125 m die tiefste Stelle. Der nördliche Teil vom See im Bereich der Ortschaften Obersee ist wesentlich flacher. Die ursprüngliche Ausdehnung des Sees war größer und reichte in Norden bis nach Bad Goisern. Das heutige Becken von Obertraun lag ebenfalls unter Wasser und wurde erst mit dem Traunfluß aufgeschüttet. Überhaupt sorgen neben der Traun die verschiedenen Wildbäche mit ihrem Gesteinsgeschiebe wie der Wald-, Mühl-, Gosau und Zlambach für eine ständige Verkleinerung des Sees.

Im See leben fünfzehn verschiedene Fischarten, wobei die Bestände der Friedfische die Raubfische zunehmend verdrängen. Ursprünglich rannen die Kanäle ungeklärt in den See und es gab zahlreiche große Hechte oder Seeforellen. Heute hat der See durch die Abwasserklärung nahezu Trinkwasserqualität und Plankton fressenden Reinanken sind zum Hauptspeisefisch geworden.

Der See wechselt im Laufe des Tages bzw. Jahreszeiten ständig seine Stimmung. Meistens ist die Oberfläche ruhig und Segelwind kommt selten auf. Wehe aber dem Schiffer, welcher die Anzeichen eines drohenden Sturmes nicht ernst nimmt! Die Chroniken sind voll von Ertrunkenen, deren Körper der See infolge der unterirdischen Strömung selten freigibt. Eines der größten Unglücke geschah im Jahre 1822. Bei der Heimfahrt mit Plätten von einem Begräbnis in Hallstatt wurden viele Bewohner aus der Nachbargemeinde Obertraun von einem schweren Sturm überrascht. Neununddreißig Personen ertranken in den eiskalten Fluten. Heute wird durch Signalleuchten rechtzeitig auf eine drohende Gefahr hingewiesen.

Es ist auf jeden Fall ein starkes Erlebnis, bei schönen Wetter auf diesen mystischen See hinauszufahren.

Das innere Salzkammergut gehört zu den niederschlagreichsten Gebieten von Österreich. Ursache dafür ist das fast 3.000 m hohe Dachsteingebirge, welches als Staumauer für die meist von Nordwest kommenden Schlechtwetterfronten fungiert. In dieser wasserreichen Region sind deshalb Hochwässer keine Seltenheit. Diese Wassergüsse würden noch häufiger vorkommen,  wenn es nicht durch eine massive Front meist auch deutlich abkühlt und durch Gefrieren den Zufluss aus den höheren Gebirgszonen vermindert.

 

 "Bronzedepotfund Kirchtalstube"

Es klingt fast nach einer Komödie, wenn man die Geschichte vom bisher einzigen Depotfund nördlich vom Rudolfturm liest. Da geht im Jahre 1830 ein Bergknappe mit Namen Karl Thalhammer vom Salzberg entlang vom Soleweg nach Gosaumühle, wo sich seine Wohnung befand. In der Höhe von der Kirchtalstube nördlich vom Hallstätter Salzberg bemerkt er etwas oberhalb vom Weg etwas Grünes. Beim näheren Hinsehen sieht er in einer Felsnische ein schön aufgeschichtetes Depot mit lauter bronzenen Geräten. Einer dieser Gegenstände, eine durch die Patina grün gefärbte Bronzesichel, steckte er sich auf den Hut und marschierte in das damals noch bestehende Wirtshaus in der Gosaumühle. Natürlich erzählte er am Wirtshaustisch von dem Fund. Als man am nächsten Tag das Depot ausräumen wollte, waren alle Funde verschwunden!

Nun zur wissenschaftlichen Seite: Der Depotfund hatte ein Gewicht von rund 50 kg und bestand hauptsächlich aus verschieden geformten Sicheln und einer Lanzenspitze. Der Großteil der Bronzen landete bei einem Schmelzbetrieb in Wels. Einige Stücke (Tüllenbeile, Knopfsicheln, mittelständige Lappenaxt, Dolch, Lanzenspitze)konnten gerettet werden und sind in verschiedenen Museen (Prag, Frankfurt, Wien, Linz) aufbewahrt. Das Alter wurde mit maximal 3.200 Jahre bestimmt und stammt somit aus der Urnenfelderzeit.

Mittlerweile wurden mindestens zwanzig weitere zeitgleiche Bronzedepotfunde gemacht und zwar hauptsächlich entlang des uralten Weges durch die Koppenschlucht zwischen Bad Aussee und Obertraun und südlich von Hallstatt. Ob es sich um Opferfunde an irgendwelche Gottheiten oder Verwahrfunde handelt, darüber diskutieren noch die Wissenschaftler. Der berühmte Goldschatzfund beim Arikogel am nördlichen Ende vom Hallstättersee stammt ebenfalls aus dieser Zeit.

"Bannwald"

Eine wichtige Funktion kommt den Schutz vor Lawinenabgängen, Vermurungen und Steinschlag der Bevölkerung von Hallstatt und der Straße zu. Der sehr steile Wald und die darüber befindlichen Wände ragen bis zu einer Höhe von 1.550 m auf. Dazu kommen eine Reihe von felsigen Steilgräben zwischen dem Gosauzwang und Hallstatt-Echerntal. In der Vergangenheit kam es deshalb immer zu Unglücksfällen und auch Zerstörung von Häusern. Dieser ungesicherte Zustand war früher besonders gefährlich, weil weite Teile des Waldes abgeholzt waren.

Ab 1960 begann man nun, durch Einbau von Gittern und Netzen aus Metall oder waagrecht liegenden Baustämmen die Situation zu entschärfen. Gleichzeitig wurde der Aufzucht von Mischwald höhere Aufmerksamkeit gewidmet und auch der Wildbestand reguliert. Diese und andere bauliche Maßnahmen haben eindeutig zu einer Verminderung der Gefahren geführt. Für die Erhaltung und Reparatur sorgt in dieser Gegend die Wildbach- und Lawinenverbauung Salzkammergut.

"Salz, das weiße Gold."

Aus chemischer Sicht besteht Salz aus 98 % Natrium und etwas Chlor. Die chemische Formel lautet NaCl. Der minimale Rest setzt sich aus wichtigen Mineralstoffen und Spurenelementen zusammen, wie beispielweise Eisen, Calcium, Magnesium, Schwefel, Jod und Fluor. Natriumchlorid ist für uns Menschen sowie Tiere unverzichtbar. Ein erwachsener Mensch benötigt zwischen 150-300 mg täglich, 3 – 20 g müssen ersetzt werden.

Salz ist wasserlöslich und hauptsächlich in den Weltmeeren vorhanden. Da Salz auch Wasser anzieht, wird in unser Speisesalz gerne synthetische Hilfsmittel beigesetzt, z. B. Reis, welches die natürliche Luftfeuchtigkeit bindet. Die hygroskopischen Eigenschaften des Salzes werden zum Konservieren von Lebensmittel benutzt, weil durch den Wasserentzug vielen Mikroorganismen die Überlebensgrundlage entzogen wird.

Salz hat aber noch viele andere Eigenschaften, welche in Umwelt und Technik ausgenutzt werden. Es setzt den Gefrierpunkt herab und sorgt für schneefreie Straßen und die Plastizität wird ausgenützt für die Abdichtung von Hohlräumen wie in Atommüllager. Salz kommt in verschiedenen Arten vor wie Meersalz, Steinsalz, Himalayasalz, Wüstensalz, Glaubersalz oder Bittersalz. Ungezählt sind die vielen Industrie- Reinigungs- und Kosmetikpunkte, wo Salz verwendet wird. Die angeführten Produkte entsprechen bei weitem nicht der Vollzähligkeit. Nur ein Auszug aus den vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten seien hier aufgeführt: Putzmittel, Medikamente, Düngemittel, Gerberei, Wasserenthärtung, Glasproduktion, Kühlung und andere. Mit Salz kann man auch Gold von Silber trennen und hatte deswegen schon in der Urzeit eine zusätzliche ´Bedeutung.

Unsere Meere enthalten zwischen 0.8 und 4 % an Salz, nur das Tote Meer kommt auf fast 30 %. Auch unsere Süßwasserseen enthalten 0.1 % Salz. Speziell im Hallstättersee, wo wegen eines Unglückfalles viele Sole in den See rann und sich in den Tiefen bis heute hält.

Das Salz ist für uns heute so selbstverständlich geworden, dass man sich kaum mehr Gedanken macht, wie wertvoll dieses Mineral in der Vergangenheit war. Salz ist eines der Symbole unseres Lebens und es war für unsere Ahnen „heilig“. Salz hatte auch wirtschaftlich und gesellschaftlich mehr Einfluss auf unser Leben, als man denkt. Wegen dem Salz wurden Siedlungen und Städte gebaut, Straßen angelegt, Flussläufe verändert und Kriege geführt. Salz war auch ein Machtsymbol im weltlichen und kirchlichen Bereich und über Jahrhundert einer der wichtigsten Einnahmequellen ganzer Herrscherdynastien.

 

"Hallstattzeit und Gräberfeld"

Fast 400 m oberhalb von Hallstatt im Salzberg-Hochtal befindet sich ein großes Leichenfeld, in welchem mindestens 3.000 Menschen in der vorchristlichen Zeit bestattet wurden. Der unbefangene Besucher kann sich kaum vorstellen, dass sich unter den blühenden Wiesen massenweise Skelett- und Brandgräber befinden bzw. befanden. Denn viele dieser Gräber sind mittlerweile ausgegraben worden. Zusammen mit mindestens 20.000 Grabbeigaben wie einfaches Geschirr bis zu teuren Bronzegefäßen, Gold- und Bernsteinschmuck und vielerlei Waffen aus Bronze und Eisen. Oberhalb der Begräbnisstätten befinden sich die Stollen der Bergleute, welche zwischen 800 bis 450 v. Chr. das Salz aus dem Berg holten. Mit den mittelalterlichen bzw. neuzeitlichen Salzbergbau wurden diese prähistorischen Stollen angefahren und jährlich werden dort weitere Funde gemacht. Den Salz hat alles bestens konserviert wie Werkzeuge, Fellkörbe,  Mützen, Essgeschirr,  zigtausende Leuchtspäne und auch menschliche Exkremente.

Man weiß nicht genau, woher anfangs diese prähistorischen Bergmänner kamen und hier die sicherlich sehr schwere Arbeit verrichteten. Dann kamen keltische Stämme zum Salzberg, wobei das Eisen als Werkzeug die Bronze weitgehend ersetzte, Aufgrund der vielen Funde und Erkenntnisse wurden diese "Ältere Eisenzeit" nach Hallstatt (Hallstattzeit 800 bis 450 v. Chr.) benannt. Eine Mure verschüttete die Stolleneingänge und beendete den Bergbau, welcher als "Ostgruppe" bezeichnet wird. Möglicherweise wanderten die Bergleute nach Hallein ab, wo um diese Zeit am Dürrnberg ein Aufschwung begann. Nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen dürfte der Bergbau nach den Murenabgängen wieder relativ schnell aktiviert worden sein.

Viele der Funde sind im Naturhistorischen Museum in Wien, im Landesmuseum in Linz und natürlich im Hallstätter Museum ausgestellt.

 

Schon lange vor den Kelten bzw. Hallstattzeit gab es im oberen Salzbergtal ein bronzezeitlicher Salzbergbau, welcher aus geografischen Gründen als "Nordgruppe" bezeichnet wurde. Dieser Bergbau existierte zwischen 1.400 und rund 1.000 v. Chr. (Urnenfelderzeit) und wurde nach neuen Erkenntnissen ebenfalls durch eine Mure zerstört. Man weiß bis heute nicht, wo diese Menschen lebten und begraben sind. Zeugen dieses ausgedehnten Bergbaues sind die zahlreichen Bronzefunde vor allem entlang des Koppenpases.

 

Um 100 v. Chr. (Latenezeit) kamen nochmals Kelten in die Gegend und begannen in über 1.300 m Seehöhe nach Salz zu suchen. Auf der hochgelegenen sumpfigen Dammwiese oberhalb vom Salzberg wurde  vor Jahrzehnen ein Stollen freigelegt, welcher inzwischen wieder verschüttet und nicht mehr lokalisierbar ist. Dieser Bergbau, welcher sicherlich noch weit in die Römerzeit reichte, wird als "Westgruppe" bezeichnet. Unter der Dammwiese befindet sich ein ausgedehntes Bergwerk, welches nicht mehr zugänglich ist.

Mit den Einsatz von neuen digitalen Darstellungsmethoden konnten in letzter Zeit bedeutende Erkenntnisse erlangt werden. Man ist heute überzeugt, dass sich schon in der prähistorischen Zeit eine Art von Netzwerk weit über die Grenzen vom Zentrum Hallstatt erstreckte. Für die Archäologen gibt es also noch sehr viel zu tun. Wer weiß, was wir noch an Überraschungen erleben werden.

 

"Rudolfsturm"

Der Rudolfsturm steht auf dem sogenannten auffälligen Turmkogel in 855 m Höhe und hatte sicherlich schon in der prähistorischen Zeit eine kultische Bedeutung. Diese markante Erhebung fällt außer der Westrichtung steil zum Hallstättersee ab und begrenzt gleichzeitig  das hallstattzeitlichen Gräberfeld.

Der Bau entstand um das Jahr 1284 oder 1294 als Wehrturm für das Salzlager. Damals gab es noch keine Saline in Hallstatt und die gesamte Salzproduktion hat sich im Hochtal des Salzberges abgespielt.

Der ursprüngliche, dreigeschossige Bau besteht aus Kalk-Bruchsteinmauerwerk mit einem quadratischen Turm. Später wurde dann noch ein zweistöckiger Vorbau in südwestlicher Richtung angebaut und durch einen verbretterten Vorhof getrennt. Bis in die heutige Zeit hinein wurden immer weitere Umbauten vorgenommen und den entsprechenden Stil der jeweiligen Epoche angepasst. Jahrhundertelang war auf diesen aussichtsreichen und sonnigen Platz auch die Wohnung des Bergmeisters bzw. einige Büros untergebracht. Erst mit der Eröffnung des Erbstollen bzw. dem Seilbahnbau verlor die Turm diese Bedeutung als Herrschaftssitz und jetzt befindet sich dort ein Restaurant. Die spitze Aussichtsplattform unterhalb des Turmes mit der Vogelperspektive auf Hallstatt wurde im Jahre 2014 errichtet.

 

"Hoher Plassen und Schneidkogel"

Der Hohe Plassen mit 1.953 m Höhe gehört zu den schönsten Aussichtspunkten vom Salzkammergut. Dieser aus Jurakalk bestehende Berg begrenzt das Hochtal vom Hallstätter Salzberg in westlicher Richtung. Nachdem dieser mächtige Felsklotz auf einem labilen Salzlager im Untergrund aufliegt, kam es schon in der Vergangenheit zu größeren Bergstürzen und Vermurungen. Auch gegenwärtig ist die Unruhe am Plassen zu spüren und die jüngeren Felsabbrüche auf der Südseite zeugen davon. Nachdem die freifließenden Gewässer im Gegensatz von früher heute kaum mehr kontrolliert werden, hat sich diese Gefahr eines Bergsturzes oder Vermurung erhöht. Zumindestens im Bereich des Mühlbaches werden Schutzmaßnahmen getroffen.

Wenn der Wanderer die Seilbahn in Hallstatt auf den Salzberg benützt, so kann er in rund zweieinhalb Stunden auf dem mit Gipfelkreuz geschmückten höchsten Punkt vom Plassen stehen und die herrliche Aussicht zum Hohen Dachstein genießen. Es ist eine Tour für trittsichere Invidualisten und vor allem im Herbst sehr beliebt. Man kann den Berg auch von Gosau her besteigen oder das ganze Massiv mit Einbeziehung von einigen schönen Almen umrunden.

Als Alternative bietet sich noch die Besteigung vom 1.522 m hohen Schneidkogel (anderer Name: Steingrabenschneid) an. Von Hallstatt aus ist dieser ebenfalls herrliche Aussichtsberg relativ schnell und leicht erreichbar. Statt einem Gipfelkreuz ist ein natürlich entstandener herzförmiger Stein montiert.



    Rudolfsturm         -     Hallstatt       -     Soleweg   -         Salzlacke am Damm -          Schneidkogel       -       Rastplatz.



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Sofern dieses letzte Wegstück vor dem Hallstätter Salzberg geöffnet ist, lohnt sich auch eine Wanderung im Spätherbst. Vorsicht ist geboten vor allem beim Überqueren der Gräben wegen Rutschgefahr. Ein einmaliges Naturerlebnis!, 

 

+  +  +    www.norbertleutner.at    +  +  +