DIE HÖHLEN RUND UM DAS WIESBERGHAUS (DACHSTEINGEBIRGE)

ALLGEMEINES

Im höhlenreichen Dachsteingebirge existieren neben den bekannten Riesenhöhlensystemen wie die Hirlatzhöhle mit 113 km und die Mammuthöhle mit 67 km Länge (Forschungsstand Juli 2021) noch zahlreiche weitere Höhlen und Schächte. Aus geologischen Gründen sind vor allem auf der Dachsteinnordseite die meisten Karstobjekte entstanden. So gibt es unterhalb der Wiesberghöhe bzw. in der Wiesalm einige Schächte, welche über 700 m in die Tiefe führen.

Die Lage, der Zugang und der Inhalt dieser Riesenschächte und anderer Höhlen wird nachfolgend dokumentiert.

Lage und Zugang: Durch die stark verkarstete und zugleich mit Latschen überzogenen Hochfläche schlängelt sich ein gut ausgebauter Weg von der Gjaidalm über die Ochsenwiesalm zum Wiesberghaus. Unterwegs hat man in  der Bärengasse die Möglichkeit, über einen unmarkierten Steig direkt zur Wiesalm in rund 1.700 m Höhe gelangen. Am westlichen Almboden trifft man dann wieder auf den markierten Weg,  welcher ansteigend zum Wiesberghaus bzw. Simonyhütte oder abwärts über die Tiergartenhütte nach Hallstatt führt.

Auf der Wiesberghöhe in 1873 m Höhe steht das Wiesberghaus. Dieses beliebte Naturfreundehaus ist schon seit Jahrzehnten  ein Stützpunkt für in- und ausländische Höhlenforscher.

Von der unterhalb liegenden Wiesalm aus führt auch ein Steig bergauf zu der verlassenen Hirlatzalm und den umliegenden Anhöhen. Über den Gipfel vom Vorderer Hirlatz (MH 1934 m) kann man dann direkt nach Hallstatt absteigen. Dieser Weg ist aber nur für  erfahrene Alpinisten ratsam.

 

Bild  1: Das Wiesberghaus im Jahre 1981. Stützpunkt auch für Höhlenforscher aus dem In- und Ausland.

Bild 2: Wettersturz mitten im Spätsommer. Meistens Ende August wird es kurzzeitig winterlich.

Bild 3: Das  modernisierte Wiesberghaus im Jahre 2021. Immer noch ein beliebter Treffpunkt.


Die Riesenschächte bei der Wiesalm: Im Nahbereich der Wiesalm existieren fünf vermutlich unabhängige Schachtsysteme. Die drei größten Karstobjekte führen in die unglaubliche Tiefe von 585 m, 687 m und 754 m. Die Charakteristik aller Schächte ist ähnlich: Nach unscheinbaren Eingängen folgt meist ein horizontaler Gang. Dann beginnen fast immer senkrechte Schachtstufen. Am tiefsten Punkt stößt man auf unpassierbaren und manchmal wassergefüllten Engstellen. Auffällig dabei ist die Tatsache, dass die drei tiefsten Objekte gemeinsam bis in eine Tiefe von rund 1150 m Meereshöhe führen. 

Bild  1: Die rund 1700 m hoch gelegene Wiesalm mit den drei  Hütten. Rechts im Bild die Hirlatzberge.

Bild 2: In der unmittelbaren Umgebung der Wiesalm existieren einige sehr tiefe Schächte.

Bild 3: Östlich vom Wiesberghaus liegt die vegetationsreiche und heute verfallene Ochsenkogelalm.


Höhlenforschung aktuell: Die Erforschung dieser Abgründe im Bereich der Wiesalm begann um das Jahr 1978. Erst ab dieser Zeit war es möglich, mit neuen technischen Hilfsmitteln den Aufwand zu betreiben, welcher für die Abstiege in die Unterwelt die Voraussetzung sind. Praktisch zu gleichen Zeit begannen einheimische sowie englische und polnische Forscher mit der intensiven Erkundung der Höhlen auf der Dachstein-Nordseite. Es soll hier nicht verschwiegen werden, dass es in der ersten Phase  zu Reibereien kam. Der Grund lag darin, dass die einheimischen Höhlenforscher  wissenschaftlich arbeiteten. Das heißt, das die entdeckten Objekte von Anfang weg genau vermessen und dokumentiert wurden.

Die „Gäste“ dagegen waren nur auf Rekorde aus. Es hatte sich auch im Ausland herumgesprochen, dass sich im Berginneren das mächtige System der Hirlatzhöhle befand und hier am Dachstein noch „Tiefenrekorde“ möglich waren. Leider hielten sich die ausländischen Forscher anfangs nicht an die behördlichen Vorgaben und auch Umweltschutz und Sauberkeit war einigen ein Fremdwort. Den entstandenen Ärger mussten die örtlichen Forscher ausbaden.

Zur Ehrenrettung der Gäste muss aber gesagt werden, dass sich die Zusammenarbeit von Jahr zu Jahr zunehmend besserte. Die erbrachte großartige Leistung ist auf jeden Fall höchst anerkennungswert!

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BÄRENGASSENWINDSCHACHT

 

Allgemeines:. Die Entdeckung dieses Riesenschachtes sollte vorerst geheim bleiben. Ich benannte dieses Karstobjekt aufgrund der örtlichen Lage mit den obenstehenden Namen. Gegenwärtig ist dieser Schacht das fünftiefste Karstobjekte im Dachsteingebirge.

Zugang und Beschreibung: Der unscheinbare Schachteinstieg befindet sich am markierten Weg von der Gjaidalm zum Wiesberghaus. Kurz bevor man in der Bärengasse die erste tiefere Stelle erreicht, sieht man etwa 25 m höher als der AV-Weg auf der linken Seite bei einer kleinen Felswand eine Halbhöhle. Der Weg dorthin führt über ein latschenüberzogenes Felsband. Noch vor dem Erreichen der Halbhöhle öffnet sich der relativ unauffällige  Schachtmund.

Direkt hinter dem schmalen und meist wetterführenden Eingang beginnt der vertikale Teil der Höhle. Nach drei Schachtstufen von 10, 9 und 25 m folgt eine kluftartige Traverse. Es folgen der Reihe nach immer wieder Schachtabstiege. Die markanteste davon ist der „Ben Dors Schacht“. Dieser  durchwegs 8 m breite Abgrund führt 125 m senkrecht in die Tiefe. Fast 700 m unter der Oberfläche wird zuletzt das wasserführende Spaltengewirr undurchdringlich.

Erforschung: Die mehrjährigen Forschungen begannen 1978 durch das englische Forscherteam BEC/NCC. Beim letzten bekannten Vorstoß im Jahre 1985 wurde eine Tiefe von 687 m erreicht. Beim Rückweg ereignete sich ein Unfall. Einer der Forscher stürzte bei einer Umsteigestelle 5 m ab und zog sich schwere Fußverletzungen zu. Den Kameraden gelang es, den Verletzten nach zwölfstündigen Einsatz an das Tageslicht zu bringen. Mit Hilfe von Robert Pilz, dem damalige Hüttenpächter vom Wiesberghaus, wurde der Forscher  zur Unterkunft getragen und am Morgen mittels Hubschrauber in das Spital geflogen.

Basisdaten: Kat. Nr. 1543/69, Seehöhe 1823 m, Länge 900 m, Tiefe – 687 m, Plan: BEC/NCC, England.

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ORKANHÖHLE (PIRATENHÖHLE)

 

Allgemeines: Der zweittiefste Schacht vom Dachsteingebirge im Bereich der Bärengasse wurde von englischen Forscher entdeckt. Anfangs wurde die Entdeckung ebenfalls geheim gehalten, wodurch sich auch der  Zweitname dieser Höhle erklärt. Der Hauptname weist auf die starke Wetterführung hin. Auch hier war das vorrangige Ziel, den weltweiten Tiefenrekord zu brechen. Dieses gelang nicht, aber die Orkanhöhle gehört zu den tiefsten Objekten im Dachsteingebirge.

Lage und Zugang: Von der Gjaidalm kommend befindet sich der Eingang am Ende der Bärengasse auf der rechten Seite am Südhang vom Mittleren Hirlatz im Anstieg zum Laubeckkogel.

Beschreibung: Vom Eingang weg führt ein absteigender Gang zu 10 m, 15 m, 8 m und 24 m tiefen Schachtstufen. Nach einer Halle mit riesigen Felstrümmern folgen weitere Abstiege zwischen 13 und 38 m. Insgesamt sind es 40 Schachtstufen, bis man in einer Tiefe von über 750 m auf unpassierbaren Engstellen trifft. Dieser Umkehrpunkt befindet sich in einer Seehöhe von 1250 m.

Erforschung: Für die Erforschung dieser Vertikalhöhle war ein riesiger Materialaufwand notwendig. Die Entdeckung und die teilweise Erforschung gelang Engländern im Jahre 1986. In den zwei Folgejahren waren auch Polen an der aufwändigen Aktion beteiligt

Basisdaten: Kat. Nr. 1546/35, Seehöhe 1825 m, Länge 1572 m, Tiefe  754 m, Plan: MUSS, NEC, 1988.

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JÄGERSCHACHT

 

Allgemeines: Umweit der Wiesalm befindet sich der Eingang zu diesem Riesenschacht, welcher neben der enormen Tiefe und auch durch die eigenartige Tropfsteinbildung bemerkenswert ist. Die meisten Hohlräume befinden sich direkt unter der Wiesalm.

Lage und Zugang: Der direkte Zugang führt von der östlichsten gelegenen Hütte von der Wiesalm (Kainzhütte) in wenigen Minuten zur Höhle. Vom Hüttenende geht man am besten 36 m leicht ansteigend über den Almboden nach N 13 Grad, dann 40 m weit noch NO 33 Grad. Die folgende Latschengasse wird 21 m in Richtung O 110 Grad verfolgt. Zum teilweise verdeckten Höhleneingang sind es dann nur mehr 4 m absteigend in südlicher Richtung. Als Variante kann man von der Hütte aus am Almrand etwa 15 Höhenmeter ansteigen und zuletzt über Blöcke und Latschen zur Höhle queren.

 

 

 

Beschreibung: Vom schmalen Eingang führt ein abfallender Gang 117 m weit bis zur ersten Schachtstufe. An dieser Stelle, 35 m unter dem Almboden, existieren Aragoniten und eigenartige Tropfsteine. Der erste Schacht hat eine Tiefe von 50 m. Es gibt weitere Schachtstufen, bevor in 300 m Tiefe ein längerer Horizontalteil beginnt. Es folgen weitere Schachtzonen mit Versturzblöcken, die bis in fast 500 m Tiefe führen. Der folgende 75 m tiefe Schacht mündet in einen weiteren Horizontalteil, welcher zuletzt in einen unschliefbaren Spaltenbereich endet.

Der tiefste Punkt des Schachtes befindet sich in einer Höhe von 1145 m. 

 

Die erwähnten Tropfsteine weisen in ihrem Wachstum eine Verdickung auf und könnten auf eine Klimaveränderung hinweisen. Solche eigenartigen Tropfsteine kenne ich nur aus der „Neuen Tropfsteinhalle“ in der Koppenbrüllerhöhle.

Erforschung: Die Höhle wurde vermutlich im Jahre 1985 von einer englischen Forschergruppe (SWWC) entdeckt und anfangs „Hunters Höhle“ benannt. Dieses interessante Objekt wurde dann noch mehrmals von Mitgliedern des Höhlenvereines Hallstatt-Obertraun befahren.

Basisdaten:  Kat. Nr. 1546/31, MH 1695 m, Länge 1380 m, Tiefe 585 m. Plan:  NEC (Engl.), Teilplan: Leutner.

 

Bild  1: Der Eingang zum "Jägerschacht". Diese bemerkenswerte Höhle führt bis in knapp 600 m Tiefe,

Bild 2: Rund 120 m nach dem Eingang existieren diese  Tropfsteine mit  seltsamen Verdickungen.

Bild 3: Der unauffällige Einstieg in die "Orkanhöhle". Die Höhle ist 1572 m lang und 754 m tief.

 

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VERBORGENE HÖHLE

 

Allgemeines: In der Nähe der Orkanhöhle existiert ein weiterer, sehr tiefer Schacht, welcher ebenfalls in der Störungslinie Bärengasse-Herrengasse angelegt ist.

Beschreibung: Diese Schachthöhle besteht hauptsächlich aus vielen canyonförmigen Stufen. Die Hauptrichtung erstreckt sich anfangs in südlicher Richtung und dreht dann in ungefähr 60 m Tiefe nach Westen. In 200 m Tiefe verläuft ein fast horizontaler Gang in Richtung SO und dreht zuletzt wieder nach NW. Das Ende ist ein unpassierbare Engstelle.

Erforschung: Diese Höhle wurde von der englischen Forschergruppe NCC in den Jahren 1990/91 entdeckt, erforscht und vermessen.

Basisdaten: Kat. Nr. 1546/79, MH ca. 1700 m, Länge 746 m, Tiefe 323 m.

 

Bild  1: In der Nähe des Weges durch die Bärengasse öffnet sich der Eingang zum "Bärengassenwindschacht."

Bild 2: Auf diesen Teilplan ist  die stufenförmigen  Anlage vom  "Bärengassenwindschacht" zu erkennen.

Bild 3. In der Nähe der sichtbaren Hütte auf der Wiesalm befindet sich der 585 m tiefe  "Jägerschacht".

Bild 4: Höhlenforscher graben sich 4 m tief durch den Schnee zum Eingang vom "Jägerschacht".

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MAGNUMHÖHLE

 

Allgemeines:  Diese tiefe Höhle wurde trotz der Nähe zu einem vielbegangenen AV-Weg unterhalb der Wiesalm erst relativ spät entdeckt. Darüber hinaus gibt es nur eine dürftige Beschreibung.

Lage und Zugang: Am einfachsten folgt man den Weg von der Wiesalm entlang der Herrengasse in Richtung Tiergartenhütte bzw. Hallstatt. In etwa 1710 m MH verlässt man den Weg und quert durch Wiesen- und Karstgelände circa 10 Minuten weit in nördliche Richtung (Hirlatz).

Beschreibung: Das mannshohe Portal ist nach Westen geöffnet und fällt schon vorher durch die zeitweise extrem starke Wetterführung auf. Ein anfangs flacher, schichtgebundener Gang führt bald zum ersten Schacht. Es folgen eine Reihe von weiteren Schachtstufen, welche in rund 400 m Tiefe unpassierbar werden.

Erforschung: Diese Höhle wurde von der englischen Forschergruppe NCC in den Jahren 1985/86 entdeckt und erforscht.

Basisdaten: Kat. Nr. 1546/38, MH 1690 m, Tiefe ca. 400 m.

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WEITERE HÖHLEN IM BEREICH DER WIESALM UND WIESBERG

 

Außer den erwähnten Riesenschächten gibt es in diesem Gebiet noch viele kleinere Höhlen, von denen die wichtigsten nachfolgend kurz beschrieben werden.

 

Der Wiesalmschacht (Kat.Nr. 1546/16) befindet sich nordöstlich der Wiesalm am Aufstiegsweg zur Hirlatzalm in 1705 m MH.  Die Tiefe beträgt 20 m, die Gesamtlänge 36 m.

 

In den alten AV-Karten ist am südlichen Wandfuß vom Feuerkogel umweit der Herrengasse eine „Kirche“ eingetragen. Es handelt sich dabei um die 36 m lange Jägerwarthöhle (Kat. Nr. 1546/34).

 

In der ÖK-Karte eingezeichnet ist eine Höhle in der Unteren Bärengasse, welche man direkt am Weg sieht, wenn man in die Wiesalm hinabsteigt. Diese nur 9 m lange Höhle in der unteren Bärengasse (Kat. Nr. 1543/39) in 1746 m MH  eignet sich gut als Unterstand. Darauf deutet auch eine lose Gesteinsmauer innerhalb der Höhle hin.

Bild  1: Rund um das Wiesberghaus  und gegen den Ochsenkogel zu gibt es zahlreiche tiefe Höhlen. 

Bild 2: Die kleine "Höhle in der unteren Bärengasse" ist mit einer künstlichen Schutzmauer versehen.

Bild 3: Nur mehr Hüttenreste erinnern an die einstige Hirlatzalm in über 1800 m Seehöhe.


In der Bärengasse in 1820 m MH befindet sich eine gut sichtbare Halbhöhle mit den Namen Höhle in der oberen Bärengasse (Kat. Nr. 1543/40).

 

Rund um das Wiesberghaus existieren ebenfalls kleinere bis mittelgroße Höhlen. Am bekanntesten ist vielleicht der Fleischkeller (Kat. Nr. 1543/35) in 1840 m MH, welcher sich nahe der letzten Stütze der Materialseilbahn befindet. Wie schon der Name sagt, diente die 12 m tiefe Schachthöhle ehemals als Lebensmitteldepot.

 

Die Südseite der Wiesalm wird durch eine von Latschen durchzogene Wand begrenzt, in welcher einige Höhlenportale sichtbar sind. Zwei Portale gehören zur Durchgangshöhle auf der Wiesberghöhe (Kat. Nr. 1543/36 a-c MH 1735  m MH ). Der Zugang erfolgt vom Wiesberghaus, wobei man rund 40 Höhenmeter weglos in Richtung Norden absteigt. Man erreicht eine Doline mit etwa 13 m Durchmesser. In 15 m Tiefe führt ein Gang zu eine Wandportal. ("Fenster" 1720 m MH). Der 15 m darunter  liegende größere Gang  führt ebenfalls zu der nach Norden abfallenden Wand zur Wiesalm. ("Wandportal in 1706 m MH")

 

Ein möglicherweise besonders interessantes Karstobjekt befindet sich südlich der Wiesalm bzw. 8 m unterhalb der östlichsten Wegkehre von der Wiesalm zum Wiesberghaus. Es handelt sich um eine nur 50 cm hohe und 30 cm breite Spalte, aus welche eiskalte Luft austritt. Dieses Wiesbergwindloch (Kat. Nr. 1543/38) in 1740 m MH weist höchstwahrscheinlich auf ein größeres Höhlensystem hin!

 

Südlich vom Wiesberghaus in Richtung zur Schmalzgrube, beim Schladmingerloch und östlich vom Grünkogel existieren ebenfalls eine ganze Reihe von sehr tiefen Schächten. Die Schmelzwasserhöhle ist derzeit die einzige bekannte Verbindung, welche vom Plateau aus in die Hirlatzhöhle führt.

 

Einer dieser vielen tiefen Schächte in der Nähe vom Nd. Ochsenkogel ist das Happyloch (Kat. Nr. 1543/74) in 1939 m Höhe. Die 1094  m lange,  wasserreiche Höhle fällt bis in eine Tiefe von 562 m ab.

 

Die Schmalzgrubenhöhle (Kat. Nr. 1543/7) ist in der AV-Karte eingezeichnet und befindet sich unterhalb des Nd. Ochsenkogel in 1935 m Höhe. Die Höhle beinhaltet fotogene gotische Gangformen mit rötlichen Gestein, hat zwei Eingänge und ist 65 m lang. 

 

Erwähnenswert ist auch die schachtartige Höhle in der großen Schmalzgrube (Kat. 1543/33) in 1860 m Höhe mit einer Länge von 96 m.    

 

Ausblick: Das Dachsteingebirge wird auch in Zukunft ein Anziehungspunkt für einheimische und internationale Forscher bleiben. Es ist keine Utopie, wenn man voraussagt, dass es einmal mehrere Verbindungen vom Plateau in die Hirlatzhöhle geben wird. Auch eine unterirdische Verbindung von der Mammuthöhle zur Hirlatzhöhle ist denkbar. Theoretisch wäre auch ein Zusammenhang mit der Dachsteinsüdwandhöhle möglich.

Etwas problematisch für die künftigen Forschungen ist die Rechtslage. Das Dachsteingebirge steht unter mehreren Naturschutzbestimmungen. So brauchen selbst einheimische Forscher für das Betreten von denkmalgeschützten Höhlen eine Genehmigung. 

Literatur: Höhlen, Natur und Kultur im Inneren Salzkammergut. (Leutner Norbert, 2015, Eigenverlag)

 

     Wiesalm um 1875               Höhlen in der Wiesalm                Kraftplatz Wiesalm                    Wiesalm vor Schneesturm


      Tiergartenhütte                        Tiergartenloch                            Tiergartenhöhle                       Waldbachursprung

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